Borussia: Eyline stürmt nach vorne
Fußball: Eine 21-Jährige Schiefbahnerin ist mit Borussia in die 2. Liga aufgestiegen.
Schiefbahn. Während die Fußballerinnen der Nationalmannschaft der Weltmeisterschaft entgegenfiebern, hat die Schiefbahnerin Eyline Lupprich ihr großes Ziel bereits erreicht. Fast unbemerkt, im Schatten des Klassenerhalts der männlichen Kicker, ist sie mit ihrer Frauenmannschaft von Borussia Mönchengladbach in die 2. Bundesliga aufgestiegen.
Ebenso wie die männlichen Kollegen den Verbleib im Oberhaus gegen Bochum klar machten, besiegten auch die Damen in ihrem letzten Spiel die Auswahl aus Bochum, und zwar mit 3:1. Zwei der drei Tore erzielte die talentierte Schiefbahner Stürmerin.
Wenn das „Hennes“ Peiffer, langjähriger General der Niederheider Johannesbruderschaft, noch erlebt hätte: seine Urenkelin eine erfolgreiche Fußballerin. Urgroßmutter Margarete Peiffer ist ebenso stolz wie der Rest der Familie. Die Enkelin ihrer ältesten Tochter hatte schon sehr früh die Leidenschaft für den Umgang mit dem runden Leder entdeckt.
„Eyline und mein Sohn Niklas waren hyperaktiv und haben sich immer beim Fußballspielen abreagiert“, erinnert sich Großtante Ulrike Cox, geborene Peiffer. Eyline zeigte bereits damals großen Ehrgeiz: Sie habe immer mit den Jungs geschimpft, wenn mal was nicht klappte.
Mit zwölf Jahren wechselte die heute 21-Jährige von Schiefbahn zur U 17 Damenmannschaft bei Viktoria Anrath. Dann spielte sie beim Fußballclub Rumeln in der Niederrhein-Liga U 17. Nach zwei Jahren in der 2. Bundesliga in Duisburg löste sich die Mannschaft auf, Eyline ging nach Mönchengladbach in die Regionalliga. Jetzt ist sie glücklich, wieder in der 2. Liga angekommen zu sein.
Zum entscheidenden Spiel nach Bochum waren 1200 Zuschauer gekommen. Zu den normalen Begegnungen in der Regionalliga fanden sich immer um die 400 Zuschauer ein.
Während die Männer in der 2. Bundesliga gutes Geld verdienen, gibt es für die Damen nur ein besseres Taschengeld. Die Schiefbahnerin, die die Hubertusschule und die Willi-Graf-Realschule sowie später die Berufsfachschule in Krefeld besuchte, wird weiter als Maler- und Lackiererin arbeiten.
Bei der WM möchte Eyline das Spiel der deutsche Elf in Gladbach erleben — entweder im Borussia-Park oder auf der Fanmeile in der Altstadt. Den Traum, selbst einmal im Nationaldress zu spielen, hat sie aufgegeben. „Mein großes Ziel ist es, in die 1. Liga aufzusteigen.“ Zudem hofft sie, dass der Frauenfußball durch die WM einen Aufschwung erlebt: „Dadurch kommen sicher mehr kleine Mädchen zu den Teams.“