Brandschutz: Rettungstreppe für Besucher des Rathauses
Am 26. Juni wird das Konzept für den Brandschutz erneut vorgelegt. Vor allem die Empore braucht einen zweiten Fluchtweg.
St. Tönis. Diplom-Ingenieur Bernhard Kersting aus Duisburg hat das Brandschutzkonzept für das Rathaus St. Tönis überarbeitet. Er legt es am 26. Juni erneut im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Gebäudemanagement und Liegenschaften, kurz Wigeli, vor. Also genau an dem Ort, besser gesagt, in der Etage, um die es vorrangig geht — im Ratssaal.
Das alte St. Töniser Rathaus ist im 19. Jahrhundert errichtet worden. Vor etwa 40 Jahren wurde es umgebaut und um einen Gebäudebereich entlang der Hochstraße erweitert. Nur die alten Fassaden blieben damals erhalten.
Der Ratssaal im ersten Geschoss ist für den Aufenthalt von bis zu 200 Menschen ausgelegt. Im Hof des Rathauses gibt es eine Spindeltreppe zwischen 1. Stock und Erdgeschoss. Sie dient als zweiter Rettungsweg für den Saal.
Die Empore ist allerdings nur über eine Wendeltreppe im Saal zu erreichen und zu verlassen. Einen zweiten Rettungsweg nach außen gibt es nicht. Ein solcher aber ist „für jede Nutzungseinheit in jedem Geschoss“ gesetzlich vorgeschrieben. Daher muss nun nachgebessert werden.
Kersting empfiehlt zu prüfen, ob die vorhandene Außentreppe um ein Geschoss bis ins zweite Obergeschoss erhöht und über eine neue Außentür angebunden werden kann. Statisch ist eine Aufstockung der vorhandenen Treppe aber nicht möglich. Aus Sicht der Verwaltung, das geht aus der Vorlage hervor, ist eine „neue frei stehende zweigeschossige gradläufige Treppenkonstruktion mit größeren Podestflächen und einer Treppenbreite von mindestens 1,20 Meter notwendig“.
Insgesamt werden die Kosten aller Brandschutzmaßnahmen in der Ausschussvorlage mit 120 000 Euro beziffert. Im Haushalt für das laufende Jahr sind Mittel in Höhe von 140 000 Euro (40 000 Euro in der Rückstellung und 100 000 Euro als große Einzelmaßnahme) eingestellt. Eine detaillierte Kostenaufstellung gibt es in der Sitzung des Wigeli, die um 18 Uhr beginnt.
Zuhörer können auf der Empore Platz nehmen — und dort schon einmal in Augenschein nehmen, wo die verlängerte Außentreppe an das Galeriegeschoss andocken könnte.