Die Stücke, die ihre Tochter auf dem Bratapfelmarkt Holterhöfe verkauft, sind große Anhänger an langen Lederbändern, deutlich anders als beispielsweise der Perlenschmuck oder der, den Ludger Kentrup aus ausrangierten Schmuckstücken fertigt. "Aber das ist hier alles geschmackvoll", gesteht sie anerkennend ein. "Hier gibt es keinen Ramsch. Das hat man selten."

Dass gute Qualität ein gutes Publikum zieht, dass sieht auch Stefan Steeg. Der St. Töniser Bäckermeister verkauft hier zum ersten Mal sein Holzofenbrot und präsentiert sein Adventbrot mit Zimt, Rosinen und Nüssen. "Aber das ist schon weg", sagt er Samstagnachmittag bei Einbruch der Dämmerung.

Für Sonntag wird er neues backen. Er sieht die Teilnahme als Imagepflege. "Die Menschen sollen sehen, was handwerkliche Qualität gedeutet, die nicht fertig aus der Tüte kommt." Er liefert auch Bratäpfel für Gabriele Böckermann.

"1300 Stück bekommen wir alleine gar nicht gebacken", sagt die Inhaberin von In Vino Veritas. Das Geschäft bietet Weine, Delikatessen und eine kleine feine Bistroküche auf dem Hof der Familie Paßberg, Holterhöfe 15.

Zusammen mit Ingrid Paßberg organisiert sie in diesem Jahr den Bratapfelmarkt zum 5. Mal in Folge. "Ich bin froh, dass meine Eltern da immer mitspielen", sagt Paßberg. "Denen gehört der Hof." Sie selbst verkauft hier Blumen. "Wir haben wieder tolle Kunden hier."

Auch die Ritterspiele locken immer viele Menschen. Sogar beim Nieselregen in der Dämmerung lassen sie es sich nicht nehmen, beim Hauen und Stechen auf dem Turnierplatz zuzusehen.

"Ich habe mir freigenommen", sagt Böckermann. "Damit ich das endlich mal selbst sehen kann", was ihr bislang nie geglückt war. "Jetzt weiß ich, wie toll das ist." Die Truppe hat einen Stützpunkt an der Anrather Straße 1 und macht zum Zeichen der Nachbarschaftshilfe mit.