Willich/Tönisvorst CDU: Im Stadtverband rumort es

Tönisvorster Christdemokraten wehren sich gegen die Besetzung des Vize-Vorsitzenden. In Willich stehen ebenfalls Neuwahlen an.

Foto: Lübke

Willich/Tönisvorst. Eigentlich muss ein Zeitungsartikel mit einer Neuigkeit aufwarten. Aber die Behauptung, in der Tönisvorster CDU rumore es, ist keine solche. Dennoch hat sie Nachrichtenwert. Mit dem Rücktritt von Parteichef Michael Schütte ist es nicht ruhiger geworden. Eigentlich solle im Sommer ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Das geschieht nun voraussichtlich am Montag. Womit der strittigste Punkt aber noch nicht benannt wäre. In der Willicher CDU läuft es dagegen deutlich ruhiger.

Bei der Besetzung des künftigen Tönisvorster Chefpostens herrscht, soweit das zu überblicken ist, noch weitgehend Einigkeit. Alexander Decher soll es machen (die WZ berichtete). Aber bei der Nominierung des Stellvertreters regt sich Widerstand. Hier wird Helmut Drüggen antreten, der bisher Fraktions-Chef ist.

Was einigen Mitgliedern aufstößt. „Er ist doch sowieso schon im Vorstand. Da muss er doch nicht auch noch den Stellvertreter geben“, klagt ein Mitglied, das seinen Namen nicht nennen möchte. „Das hat es noch nie gegeben. Es sollte doch immer noch eine Trennung zwischen Fraktion und Partei geben“, sagt ein anderes Mitglied. Für den freiwerdenden Beisitzer-Posten, Thorsten Klauth muss ersetzt werden, tritt Denise Langer an. Schatzmeister soll Georg Körwer bleiben, Geschäftsführer Thomas Kroschwald.

Im benachbarten Willich steht schon am Donnerstagabend die Mitgliederversammlung des CDU-Stadtverbandes mit Neuwahlen auf dem Programm. Keine wirkliche Überraschung: Parteichef Uwe Schummer (MdB) tritt erneut an. Seit März 2003 führt der Neersener mittlerweile die Partei, unter seiner Führung legte sie um 100 auf aktuell 525 Mitglieder zu.

„Weichen für die Zukunft stellen.“ Unter diesem Motto steht die Versammlung im Gewerbegebiet Münchheide. Besagte Weichenstellung bringt unter anderem eine Neubesetzung im Vorstand mit sich: Sascha Faßbender (Anrath) und Christiane Gabler (Alt-Willich) bewerben sich als stellvertretende Parteivorsitzende. Sie sollen Petra Demmer und Barbara Jäschke ablösen. Im Amt bleiben sollen Rainer Höppner (Schiefbahn) und Heinz Amfaldern (Neersen). Unter den acht Beisitzern, die gewählt werden, finden sich zudem diverse junge Mitglieder.

Die Stimmung in der Partei, so ist zu hören, sei im Moment etwas angespannt. Möglicherweise gibt es deshalb auch Gerüchte, wonach Barbara Jäschke aus Unzufriedenheit nicht mehr stellvertretende Vorsitzende werden wolle. „Stimmt nicht“, rückt die Willicherin dies auf WZ-Nachfrage gerade: Das habe ausschließlich zeitliche Gründe. Sie sei kürzlich in den Stadtrat nachgerückt und führe bereits die Fraktionsgeschäfte. Das Amt im Parteivorstand sei ihr da einfach zu viel.