Anrath Da, wo man so richtig Spaß kriegt
Tausende Besucher kamen am Samstagabend und gestern zum 27. Anrather Brunnenfest. Schon das Rockkonzert zur Eröffnung hatte 1250 Besucher angelockt. Vom Werbering gab’s lobende Worte.
Anrath. „Willik, Anroeth, Schibbahn, Neäjsche, weä noch nie öss hee jeweäse, hät‘n ne janze Hoop verpasst, denn hee krett m‘r richtich Spass!“ So begann gestern beim Anrather Brunnenfest auf der Festbühne das neueste Lied der von Christoph Carlhoff geführten „Leddschesweäver“. Und der Mundart-Chor hatte recht. Denn Spaß bekamen die vielen Besucher, zu Spitzenzeiten waren es rund 1.250, schon bei der Open-Air-Party zum Auftakt. Werbering-Vorsitzender Thomas Helten: „Es war genial, die Musiker („Happy Metal Lewinsky“, Krefeld) aber auch die Caterer haben einen Riesen-Job gemacht.“
Gestern waren es aber nicht die rockigen Sounds, unter anderem von Michael Jackson oder Lady Gaga, die interessierten, sondern erst einmal die Models Anna, Friederike, Judith, Sophie und Dario. Sie zeigten bei zwei Events die aktuelle Bade- und Sommermode. Lange sah sich auch Willichs Bürgermeister Josef Heyes die Schau an. Er hatte mit Thomas Helten kurz davor das 27. Anrather Brunnenfest freigegeben, dabei herausgestellt, dass in Anrath das Miteinander von Handel und Kunden besonders in den Vordergrund gestellt werde.
Schade, dass gestern einige Regenwolken aufzogen. Der Besuch wäre bei freiem Himmel noch besser gewesen. Was Alt und Jung nicht davon abhielt, sich die Angebote draußen oder drinnen am verkaufsoffenen Sonntag genauer anzusehen. Während die Kinder schnell herausgefunden hatten, dass es parallel dazu erstmals auch die Frühjahrskirmes auf dem Martinsplatz gab, informierten sich die Älteren anderswo.
Thomas Helten, Vorsitzender des Anrather Werberings
Rede und Antworten standen zwischen alten Traktoren und neusten Automobilen unter anderem zwei Anrather Meister ihres Fachs. Der eine, Georg Draack, stellte seine Warnsysteme vor, mit denen man sich vor Einbrechern schützen kann; der andere, Stephan Draack, hatte unter anderem für 1 350 Euro das Stück einen Mäh-Roboter mitgebracht. Er hatte diesmal ein leichtes Spiel, denn der Unterboden war aus Kunstrasen.
Einmal mehr hatte Anja Hasenbeck mit ihrem Orga-Team einiges in Bewegung gebracht, darunter auch viele Sponsoren gewonnen. So unter anderem die Stadtwerke, die gemeinsam mit dem Werbering etwa 80 Kubikmeter Sand zum früheren Allee-Schulhof karren ließen.
Dort veranstaltete der Turnverein mit Turnierleiter Freddy Krüger ein Beach-Handball-Tunier. Gerade hatten die „Piraten“ eine Halbzeit mit 17:10 gegen den Turnverein gewonnen. Jeweils vier Damen- und Herren Teams machten mit, in den Sand warfen sich unter anderem die „Boom Shaker“, „StrandPauli 08“ und die Löwen von der Flöth.
Ein weiterer Sponsor war der Versicherungsmakler Jürgen Bien. Er hatte eine 20-köpfige Samba-Gruppe aus Wachtendonk verpflichtet. Auch sie bekam auf der Bühne viel Beifall, wie außerdem Fitness-Studios, Judokas, Turmbläser, die Jonglage-Trainerin Angela Mahlitz, Comedian Michael Hornig, Schlagersänger Aleks Schmidt.
Korbgeflochtenes, wollenes, bleiverglaste Kunstwerke oder lustige Gartenstecker-Figuren waren ferner im Angebot. Der Kirchbauverein bot in St. Johannes Kirchturmbesteigungen an, der Bürgerverein zeigte viele Fotos vom alten Anrath und auch die 77-jährige Sofia Weyhofen war wieder mittendrin. Sie verkaufte mit Gaby Cüppers und mit ihren Enkelinnen Hannah (17) und Theresa (21) selbstgemachte Marmeladen und Liköre. Der Erlös geht über das Aachener Missionswerk an Kinder, denen es in Syrien nicht so gut geht.
Und ein bisschen Altmodisches gab’s auch: Sogar ein Scherenschleifer lief später über die Festmeile. Als es sich gestern Nachmittag so richtig einregnete, litt dann allerdings der Zuschauer-Zuspruch ganz enorm.