Tönisvorst Ein Prosit auf die „Ahl Scholl“
Für das Bauprojekt zwischen Altem Markt und Kirche in St. Tönis wurde am Freitag Richtfest gefeiert.
St.Tönis. Sylvia Gengnagel ist für ihre Tochter gekommen, die leider verhindert ist. Daher will die Mutter das Ereignis digital festhalten: „Ich habe ein i-Pad zum Fotografieren mitgebracht“, sagt sie. Gemeint ist das Richtfest für das Bauprojekt „Ahl Scholl“ in exponierter Lage in St. Tönis.
Am Freitagmittag flatterten die bunten Bänder des Richtkranzes im Wind, während der Zimmermann nach alter Art den Klaren kippte und das leere Glas — in Anwesenheit des Tönisvorster Bürgermeisters Thomas Goßen und des Straelener Bauherren Hermann Tecklenburg — in die Tiefe warf. Es zersprang erwartungsgemäß in unzählige kleine Scherben. Auch viele künftige Bewohner verfolgten die Zeremonie gegenüber der Kirche St. Cornelius.
Rohbau und Dachstuhl des Wohnprojekts sind also fertig. Weniger als acht Monate sind seit der feierlichen Grundsteinlegung vergangen, die auf der anderen Seite des Areals und vier Meter tiefer, in der damaligen Baugrube am Alten Markt, begangen wurde. An dieser Stelle ist nun schon gut die künftige Tiefgarage zu erkennen.
„Alles ist im Zeitplan“, sagte Edgar Walter, Leiter der Projektentwicklung bei Tecklenburg, gestern. Im Januar oder Februar sollen die Übergaben stattfinden. „Mit ganz viel Glück“, so erfuhr die WZ am Rande der Veranstaltung, könnten die Bewohner aber vielleicht sogar schon das Weihnachtsfest 2016 in ihren neuen vier Wänden verbringen.
Zwei Drittel der Wohnungen sind nach Tecklenburg-Angaben inzwischen verkauft beziehungsweise reserviert. Bei der Grundsteinlegung waren es „mehr als 50 Prozent“ gewesen, wie es damals hieß. Vermarktet werden 36 schlüsselfertige Wohnungen in einer Größe zwischen 53 und 117 Quadratmetern. Sie kosten ab 180 000 Euro.
Zwölf Millionen Euro investiert Tecklenburg insgesamt in das Objekt. Das gesamte Grundstück zwischen Kirchplatz und Altem Markt ist etwa 2830 Quadratmeter groß. In der Tiefgarage sollen 46 Autos Platz haben.
Auch interessierte Anwohner waren gestern dabei. So etwa das Ehepaar Hänchen, dass sich den Gebäudekomplex einmal von innen anschauen wollte. „Wir wohnen an der Kaiserstraße 6, sind also Nachbarn“, erklärte Irmhild Hänchen. Ihr Mann Hartmut bedauerte, dass sie nun nicht mehr vom Balkon aus in den Pastoratsgarten gucken könnten. „Aber wir werden uns daran gewöhnen.“
Projektleiter Walter war voll des Lobes für die Nachbarschaft. Diese habe sich während des Baus „vorbildlich verhalten“. Mögliche kleinere Schäden an den Nachbarhäusern, durch die Arbeiten entstanden, würden durch die Firma beseitigt, hieß es.