Verein in Anrath Der Bürgerbus braucht neue Fahrer

Anrath · Der Bürgerbusverein Anrath braucht Unterstützung, damit er weiter problemlos rollen kann. Viele der derzeit 38 Fahrer können nur eingeschränkt in den Einsatz gehen. Das führt zu höheren Belastungen der anderen Fahrer.

Bürgerbusfahrer machen bei den Stadtwerken Krefeld eine Fahrprüfung und den Personenbeförderungsschein.

Foto: Norbert Prümen

. Wenn Matthias Zeies von 38 Fahrern für den Bürgerbus Anrath spricht, dann hört sich das im ersten Moment nach einer ausreichenden Menge von Ehrenamtlern an, die den Bürgerbus fahren. Eigentlich wäre das auch so, aber „viele unserer Fahrer haben aufgrund ihres Alters von 60 plus mit gesundheitlichen Problemen zu tun und können daher nicht uneingeschränkt in den Einsatz gehen“, sagt der Vorsitzende des Bürgerbusvereins.

Wenn Fahrerinnen und Fahrer beispielsweise ein neues Knie oder eine neue Hüfte bekommen, wie es in diesem Alter vorkommen kann, fallen sie längerfristig aus – und diese Zeiten müssen überbrückt werden. Das heißt für die anderen Fahrer, dass eine Mehrzahl an Stunden zu leisten ist. Etwas, was auf Dauer nicht funktioniert. Hinzu kommt, dass die noch berufstägigen Ehrenamtler zumeist nur an den Samstagen oder unter der Woche nur sehr eingeschränkt Touren übernehmen. Ist dann noch jemand in Urlaub, wird es ganz schwierig, den Bürgerbus entsprechend zu besetzen.

Normalerweise fährt jeder Ehrenamtler zweimal im Monat den Bus für insgesamt vier bis sechs Stunden. „Dies möchten wir auch beibehalten. Niemand soll über Gebühr in den Einsatz gehen müssen. Das könnte dazu führen, dass Fahrer abspringen, weil es ihnen einfach zu viel wird, wenn sie öfter fahren sollen. Daher suchen wir dringend weitere Fahrer“, sagt Zeies. Je mehr es sind, desto besser.

Bürgerbusfahrer oder -fahrerin kann jeder werden, der den Führerschein der Klasse B, was früher die Klasse drei war, besitzt. Für die weiteren benötigten Unterlagen kommen auf die Fahrer keine Kosten zu. Der Bürgerbusverein zahlt den allgemeinen Gesundheitstest, zu dem auch ein Sehtest gehört, genauso wie das polizeiliche Führungszeugnis und, falls noch nicht vorhanden, die Umschreibung des Führerscheins auf den Euro-Schein samt dem Erstellen neuer Passbilder.

Doch bevor alles in die Wege geleitet wird, kann jeder Interessent erst einmal eine Fahrt zusammen mit dem Wagenmeister machen. „Da merken Frauen und Männer schnell, ob das Fahren des Busses etwas für sie ist. Solche Touren finden meist sonntags statt, da dies der Tag ist, an dem wir keine Personen befördern“, sagt Zeies.

Wer sich dann dafür entscheidet, den Bürgerbusverein als Fahrer zu unterstützten, macht bei den Stadtwerken Krefeld eine Fahrprüfung und den Personenbeförderungsschein, der notwendig ist, um den Bus mit acht Gästen fahren zu dürfen. Dieser Personenbeförderungsschein muss alle fünf Jahre erneuert werden. Dazu kommt bis zum 65. Lebensjahr alle fünf Jahre ein Gesundheitscheck, dessen Kosten auch der Verein trägt. Wer älter als 65 Jahre ist, der muss einmal im Jahr zum kostenfreien Gesundheitscheck. Die Fahrer sind indes allesamt über den Bürgerbusverein versichert. Jeder Fahrer gibt seine Wunschzeiten für seine Einsatzstunden an, daraus wird der monatliche Einsatzplan gemacht.

Geselligkeit ist ebenfalls gegeben. Es gibt den Fahrerstammtisch und Ausflüge. Zeies hofft, dass sich Bürger finden, die Spaß daran haben, den Bürgerbus durch Anrath zu fahren und so vielen Menschen ein Stück Mobilität und Teilnahme am gesellschaftlichen Leben geben. 45 Fahrer wären das Traumziel.