Der Gefängnis-Markt lockt viele Besucher an

Anrath. Drinnen im Gefängnismuseum der „Potthusaren“ können Ausbruchswerkzeuge, eine Zelle oder alte Uniformen besichtigt werden. Und auch „Gaunerzinken“, geheime Zeichen von Einbrechern. Zwei Rauten nebeneinander auf einer Spitze stehend bedeuten zum Beispiel, dass es sich bei dem Wohnhaus um ein lohnendes Objekt handeln könnte.

Foto: Norbert Prümen

Es lohnte allemal, dort einmal vorbeizuschauen. Denn an der JVA fand drinnen wie draußen ein kleiner, aber feiner Weihnachtsmarkt statt. Es war das sechste Mal, dass es mit Unterstützung von Gefangenen des Männer- und des Frauengefängnisses solch einen Markt gab.

Die Inhaftierten konnten natürlich nicht dabei sein, mussten sich später von den Justizvollzugsbeamten den Erfolg berichten lassen. Und es war eine Menge los. An den Ständen gab es Holz- und Schneiderarbeiten: von großen Weihnachtssternen über Garderobenständer mit Eulen-Gesichtern bis zu peppigen Handtaschen.

Auch Essen fehlte nicht. Ein Renner waren die von der anstaltseigenen Bäckerei angefertigten Quarkbällchen und die Mischbrote. „Aus dem Teig stellen wir für zehn Justizvollzugsanstalten etwa 700 000 Brote im Jahr her“, berichteten die Beamten um die Bäckermeister Norbert Flocken und Karl-Heinz von den Bruck.

„Vieles ist schon vergriffen“, sagte nach einer Weile Ramona Hohlfelder, die schon lange in der Justizvollzugsanstalt Willich II, also dem Frauengefängnis, arbeitet. Vor allem Frauen aus der Schreinerei und dem Gartenbetrieb stellten ihre Erzeugnisse aus, die sie unter anderem in den Töpfer- und Nähkursen hergestellt hatten. Im Gefängnismuseum selbst wurden Krippen und hölzerne Deko verkauft. Hergestellt hatten diese Dinge männliche Inhaftierte, die in der Anstalt eine Arbeitstherapie machen.

Der Reinerlös des Marktes kommt in diesem Jahr dem Krefelder „Verein zur Förderung der Bewährungshilfe und Straffälligenhilfe“ zugute. schö