Großtagespflege für Kinder geplant

Willich. Die Lage bei der Kindertagespflege ist angespannt. Gerade für Kinder unter drei Jahren fehlen Plätze. Die Verwaltung ist bemüht, die Situation zu verbessern. Im Jugendhilfeausschuss informierte sie jetzt über den Ausbau der Großtagespflege und die Entwicklung eines Vertretungskonzeptes.

Geplant sind zwei Großpflegestellen in Alt-Willich. Hier könnten jeweils bis zu neun Kinder durch bis zu drei Tagespflegepersonen betreut werden. Mindestens zwei Kindertagespflegepersonen müssten anwesend sein, wenn es um die Betreuung von mindestens fünf Kinder geht. Das Besondere daran: Die Tagespflegepersonen werden nicht als Selbstständige agieren, sondern als Angestellte eines Trägers.

Die Großtagespflege ist für viele Eltern interessant, weil ihr Kind auch bei krankheitsbedingtem Ausfall einer Pflegekraft betreut werden könnte. Erste Gespräche mit dem möglichen Träger „Glückskinder“ haben stattgefunden. Diese Lösung der Kinderbetreuung ist gleichzeitig auch eine Belebung des Ortskerns, wo es leerstehende Ladenlokale gibt. Entsprechende Immobilien wurden bereits besichtigt. Sie sind geeignet. Über die Umbaumaßnahmen und die Mieten wird derzeit mit den Eigentümern verhandelt. Um welche Immobilien es sich handelt, wurde nicht gesagt.

Im Jugendhilfeausschuss gab es viel Lob für diese Projekte. Sarah Bünstorf (SPD) hakte trotz aller Zufriedenheit nach: „Nach Umsetzung fehlen in der gesamten Stadt immer noch rund 100 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Wie will man das in den Griff bekommen, zumal die Zeit drängt?“

Kindergartensachbearbeiter Michael Süßbeck erklärte dazu: „Mehr schaffen wir derzeit nicht, es steckt nämlich enorm viel Arbeit dahinter.“ Fünf, sechs oder sieben solcher Projekte könne die Verwaltung nicht gleichzeitig stemmen.

Dieter Lambertz (CDU) erkennt ebenfalls, dass weiterer Handlungsbedarf besteht: „Trotz der neuen Kita „Traumland“ werden wir die Plätze in der alten Kita „Traumland“ weiterhin brauchen. Wir werden an das Problem ganz schnell rangehen müssen.“ Dezernentin Brigitte Schwerdtfeger kündigte Gespräche mit anderen Trägern an. Ein vielversprechendes Gespräch sei in dieser Woche. Zusätzlich werde man um weitere Tagesmütter werben. Die Großtagespflegestellen sollen bis April eingerichtet werden. rudi