Stadt Willich Grundschüler bekommen für ihre Garten-AG den Umweltschutzpreis

Willich. · Die Kinder der Astrid-Lindgren-Grundschule beschäftigen sich mit regionalem Anbau. Vor der Verleihung tagte der Umweltausschuss.

Im Technischen Rathaus in Neersen ist der Umweltschutzpreis der Stadt Willich übergeben worden.

Foto: Marc Schütz

Früher gab es Spargel und Erdbeeren nicht schon zur Weihnachtszeit oder wann auch immer man Appetit auf dieses Obst und Gemüse hatte. „Damals wurde angebaut und geerntet, wenn es so weit war. Man hat sich darauf gefreut“, sagte Christa Röhrscheid, Lehrerin an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Schiefbahn, deren Schulgarten-AG gerade den Umweltschutzpreis der Stadt Willich bekommen hatte.

Die Schulgarten-AG hatte sich dem Thema Klimaschutz einmal anders genähert und sich saisonalen und regionalen Produkten gewidmet – und dazu hatten die Kinder auch Interviews mit ihren Großeltern geführt, die aus Zeiten berichteten, da Lebensmittel noch nicht über den kompletten Erdball transportiert wurden.

„Ohne Umwelt ist alles nichts. Daher wollen wir mit dem Umweltschutzpreis Engagement auszeichnen und Umweltbewusstsein schärfen“, sagte Willichs stellvertretender Bürgermeister Guido Görtz, der bei einer kleinen Feier im Anschluss an die Sitzung des Umweltausschusses gemeinsam mit dem stellvertretenden Umweltausschuss-Vorsitzenden Hendrik Pempelfort die Urkunden und Schecks übergab.Für den Erstplatzierten, die Schulgarten-AG der Astrid-Lindgren-Grundschule, gab es neben 500 Euro von der Stadt und 500 Euro von der Sparkasse Krefeld zudem den großen Wanderpokal in Form einer Skulptur, die aus dem Holz des „Kruse Boom“ geschnitzt ist.

Auf den zweiten Platz wählte die Jury Jannik Beer und Konstantin Prinzen, Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in Anrath, für deren Untersuchungen am Flöthbach. Zwei Jahre lang hatten die beiden Gymnasiasten den Flöthbach fast auf der gesamten Länge untersucht und ihre Ergebnisse anschaulich dargestellt.

Umwelt- und Klimaschutz haben in Willich einen hohen Stellenwert

„Dabei haben sie viele Probleme erkannt und aufgelistet. Ihre Analyse und die daraus resultierenden Verbesserungsvorschläge sind durchaus überlegenswert und hätten es verdient, mit den zuständigen Behörden erörtert zu werden“, befand die Jury. Für ihre Arbeit hatten sie im vergangenen Jahr bei „Jugend forscht“ schon einen Umwelt-Sonderpreis erhalten. Neben einer Urkunde erhielten Jannik und Konstantin 300 Euro von der Stadt und 200 Euro von der Sparkasse.

200 Euro von der Stadt und 100 Euro von der Sparkasse gab es für den dritten Platz, den die Kinder der Kita Glückskinder erhielten. Sie hatten mit einer Naturtrainerin des Nabu das Außengelände ihres Kindergartens in einen Naturerlebnisgarten verwandelt. „Ohne großen finanziellen Investitionsaufwand entstand so ein Garten, der sehr viele Facetten der biologischen Vielfalt darstellt“, sagte Hendrik Pempelfort.

Dass Umwelt- und Klimaschutz in der Stadt Willich einen hohen Stellenwert haben, war in der vorausgegangenen Sitzung des Umweltausschusses bereits deutlich geworden. Dort wurde einstimmig eine Nachhaltigkeitsstrategie im Rahmen des Projektes „Global Nachhaltige Kommune NRW“ beschlossen. In dem Projekt erarbeiten 15 Modellkommunen Strategien für nachhaltige Entwicklung.

Diverse Arbeits- und Steuerungsgruppen hatten dazu in den vergangenen Monaten in Willich bereits getagt, um Schwerpunkte für die Stadt zu erarbeiten, seit 2015 beschlossen worden war, an dem Modellprojekt teilzunehmen. „Es ist gut, dass wir ein Konzept haben, das uns eine Richtung vorgibt, statt uns in Einzelmaßnahmen zu verlieren“, sagte der Technische Beigeordnete der Stadt, Gregor Nachtwey. Allerdings betonte er, dass es sich um einen gesamtgesellschaftlichen Prozess handele, an dem auch jeder einzelne Bürger mitwirken sollte.

Vor dem Hintergrund, dass die Stadt sich auf den Weg gemacht hat, eine „Global Nachhaltige Kommune“ zu werden, lehnten die Mitglieder des Ausschusses gegen die Stimmen der Grünen und eines FDP-Mitgliedes zwei Bürgeranträge ab. Sie hatten beide gefordert, dass die Stadt den Klimanotstand hätte ausrufen sollen.

„Gegen das Thema kann man ja eigentlich nicht sein, aber die Stadt hat ihre Hausaufgaben bereits gemacht“, sagte Guido Görtz (CDU). Unter anderem der Umweltschutzpreis zeige doch, dass man jüngere Generationen für den Umweltschutz sensibilisieren wolle. „Aber wir nehmen die Anträge als Impuls.“ msc