Thema im Sozialausschuss Willich will einsamen Senioren helfen

Willich · Nicht nur durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Lockdown steigt das Problem der Vereinsamung vieler Menschen. Die Willicher CDU möchte dagegen etwas unternehmen. Ihr Antrag fand großen Anklang im Sozialausschuss.

 Paul Schrömbges ist Fraktionsvorsitzender der Willicher CDU.

Paul Schrömbges ist Fraktionsvorsitzender der Willicher CDU.

Foto: CDU Willich

(barni) Die CDU möchte, dass Menschen, die einsam sind, geholfen wird. Dass es sie gibt, ist für die Christdemokraten keine Frage: „Nicht nur Senioren vereinsamen, auch bei jungen Leuten findet eine Vereinsamung statt“, erklärte Barbara Jäschke. Ihre Fraktion hatte deshalb folgenden Antrag gestellt, der einstimmig angenommen wurde: „Der Sozialausschuss beauftragt die Verwaltung, ein Beratungskonzept zu entwickeln, um das soziale Problem der Vereinsamung zu analysieren und Maßnahmen zur Bewältigung zu entwickeln.“

Einsamkeit sei in Willich ein Thema, und zwar unabhängig von Alter, Einkommens- und Wohnverhältnissen, von Familienstand und Gesundheit. In Zeiten von Corona und Lockdown trete dieses Problem noch stärker hervor. Die CDU mahnt, diese Not nicht zu übersehen. Die Verwaltung will diese Problematik unter anderem durch Umsetzung der Quartiersentwicklung „Miteinander leben und altern in Willich“ bekämpfen.

In Schiefbahn und Neersen sei bereits solch ein Netzwerk verankert, das stetig von der Verwaltung fortgeschrieben werde. So könne auch dem Problem der Vereinsamung entgegengewirkt werden. Trotzdem sei es sinnvoll, über zusätzliche konkrete Maßnahmen nachzudenken. Julia Jespers (FDP) sagte: „Wir finden es wichtig, der Einsamkeit entgegenzuwirken und zu überlegen, wie wir die betreffenden Menschen erreichen können.“ Sie unterstützt den CDU-Antrag und ist neugierig, „ob und was dabei rumkommt“.

Paul Schrömbges (CDU) gab zu bedenken, dass Menschen nicht zu Veranstaltungen gehen könnten, und dass dies auch psychische Ursachen haben könne. Er wies auf die steigende Zahl von Menschen hin, die von der Feuerwehr nach einer Türöffnung tot in ihrer Wohnung aufgefunden werden. Nachbarschaften hätten nicht mehr die Bedeutung wie früher.

Heike Senger (Die Grünen) freute sich über den Antrag: „Wir befürworten ihn außerordentlich.“ Besonders bei alten Damen sei eine zunehmende Verwahrlosung in den eigenen vier Wänden zu beobachten. Franz-Josef Stapel (FDP) regte an, Vereine eventuell noch stärker für die Problematik zu sensibilisieren. Es gebe ohne Zweifel den von der CDU aufgezeigten Bedarf. Man darf gespannt sein, was die Verwaltung für Möglichkeiten aufzeigt um an Menschen zu kommen, die sich total in ihre Wohnung zurückgezogen haben und keinerlei Kontakte mehr pflegen.