Ein Rückzugsort in der großen Sommerhitze

In der Reihe „Mein Lieblingsplatz“ stellt die St. Töniserin Claudia Ludwig den St. Töniser Seulenhof vor.

Foto: Kurt Lübke

St. Tönis. Wer Kasperl und Seppel mag, der kennt Claudia Ludwig. Mit den Akteuren des Kaspertheaters „Zipfelmütze“ unterhält sie seit 18 Jahren Kinder und Erwachsene, bringt dabei kunstvolle, selbst gefertigte Handpuppen, Typen mit Charakterkopf, ins Spiel. Das Kaspertheater ist seit Jahren in Tönisvorst bekannt. In Kindergärten, auf Stadtfesten, durch Auftritte im Demenzcafé. Zur Adventszeit gastiert „Zipfelmütze“ regelmäßig auf Einladung des Heimatbundes in St. Tönis. Dann werden die Besucher gebeten, über den Eingang Seulenhof zur Vorstellung zu kommen.

Mein Lieblingsplatz

Apropos Seulenhof — der schattige, meist ruhige Platz hat es der 58-jährigen St. Töniserin, die in Kassel geboren ist und seit 1994 mit ihrer Familie in der Apfelstadt wohnt, angetan. „Das ist ein schöner Rückzugsort, wenn man in der Sommerhitze in der Fußgängerzone unterwegs ist. Das hat hier etwas Mediterranes.“

Den historischen Hintergrund zum Seulenhof erläutert die Stadt auf ihrer Homepage: „Schon vor der kommunalen Neugliederung von 1970 wurden Vorst und St. Tönis gemeinsam verwaltet. Von 1823 bis 1851 und später nochmals von 1863 bis 1865 führte Bürgermeister Gerhard Seulen, Major a.D. (1796-1865), gleichermaßen die Geschicke von Vorst und St. Tönis vom Koitzhof (Seulenhof) in der Huverheide aus. Durchgehend stand er von 1823 bis 1865 der Gemeinde St. Tönis vor. Auch wenn Gerhard Seulen zugleich Kreisdeputierter und Abgeordneter des Allgemeinen Landtages in Berlin war: Das Bürgermeisteramt galt als sein „Lieblingsacker“. Heute erinnert ein Gedenkstein auf dem Seulenhof an das Wirken des Bürgermeisters Gerhard Seulen.