Eine Karte, die Leben rettet
In Tönisvorst erhalten Mitarbeiter der Stadt von der Feuerwehr eine Rettungskarte.
Tönisvorst. Dass alles eine Sonnen-und Schattenseite hat, wird deutlich an den immer sicherer gewordenen Autos. Die haben zwar laut ADAC dazu geführt, dass sich die Zahl der Verkehrstoten in den vergangenen 20 Jahren mehr als halbiert hat. Aber: Bei Karosserie-Verstärkungen gehen selbst stärkste Rettungsscheren in die Knie.
„Das kann aufgrund der Vielzahl an neuen wie unterschiedlichen Fahrzeugmodellen mitunter zu unnötigen Verzögerungen führen“, sagt der Leiter der Tönisvorster Freiwilligen Feuerwehr, Rolf Peschken. Es sei denn, die Feuerwehr weiß, wo geeignete Schneidebereiche liegen. „Diese Möglichkeit gibt es in Form einer so genannten Rettungskarte”, sagt Bürgermeister Thomas Goßen. Er ist oberster Dienstherr der Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst.
„Darin stehen für uns als Retter alle wichtigen Informationen. Zum Beispiel, wo geeignete Schneidebereiche liegen. Oder welche Vorsichtsmaßnahmen nötig sind, um beispielsweise zusätzlich installierte Airbags nicht nachträglich auszulösen“, sagt Wehrführer Rolf Peschken. Weitere wichtige Informationen sind neben Modell, Baureihe und Baujahr Informationen zur Batterie, möglichem Überrollschutz, Gasdruckdämpfer oder Sicherheitsventilen.
Die Stadtverwaltung geht als Arbeitgeber mit Unterstützung der Feuerwehr mit guten Beispiel voran: Alle Mitarbeiter der Stadt können sich für ihren privaten Wagen bei der Feuerwehr die richtige Rettungskarte ausdrucken. „Dafür brauchen die Mitarbeiter nach kurzer Terminabsprache einfach nur zur Wache zu gehen“, sagt Thomas Goßen. Wehrleiter Peschken wird dazu alle nötigen Informationen weitergeben.
Die ausgedruckte Karte kommt dann hinter die Sonnenblende des Fahrers. „Die Erfahrung zeigt, dass der Fahrer im Falle der Fälle immer gerettet werden muss“, sagt Peschken. „Nach Auffassung von Experten ist hinter der Sonnenblende also ein geeigneter Ort für die Rettungskarte. Ein Hinweis mit dem Symbol Rettungskarte auf der Innenseite der Windschutzscheibe aufgeklebt, ergänzt das Ganze optimal“, ergänzt er. Denn nur so könnten die Retter im Ernstfall dann auch von der Rettungskarte profitieren.
Der Bürgermeister appelliert auch an alle Einwohner von Tönisvorst, sich ebenfalls die kostenlose Rettungskarte für ihr eigenes Automodell auszudrucken und im Auto zu hinterlegen. Auf einer vom ADAC angelegten Internetseite gibt es auch die Möglichkeit, sich den Aufkleber zu bestellen, der auf die Rettungskarte hinweist.