Es geht los am Kaiserplatz
Der Grundstein für den Wohnpark an der Feuerwache ist gelegt.
Willich. Nach vielen Irrungen und Wirrungen, nach einem bereits 2006 durchgeführten städtebaulichen Architektenwettbewerb, etlichen Plänen und Änderungen war es gestern endlich soweit: Der Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbau Gesellschaft (GWG) Dieter Thelen konnte gemeinsam mit Landrat Peter Ottmann und Willichs Bürgermeister Josef Heyes den symbolischen Grundstein für das Projekt „Service-Wohnen“ legen.
Die Baupläne, Tageszeitungen und Münzen wurde als Erinnerung im Kellertrakt des dreigeschossigen Neubaus in eine kleine Mauerwand einbetoniert. Dort gehen die Arbeiten jetzt weiter, es wird das Fundament für eine kleine Tiefgarage mit 14 Einstellplätzen gegossen.
Spätestens Ende des ersten Quartals 2013 sollen die barrierefreien und behindertengerechten Wohnungen, die jeweils eine Wohnflächen zwischen 50 und 70 Quadratmetern haben, fertig sein. Wobei der Leiter der GWG-Bauabteilung, Ademola Segun, eine andere Prognose wagt: „Wenn das Wetter optimal mitspielt, könnten wir schon im Dezember 2012 fertig werden.“ Was wiederum gestern die Technische Beigeordnete, Martina Stall, strahlen ließ: „Fein, dann können wir danach direkt mit der Umgestaltung des Kaiserplatzes anfangen.“
Das Interesse bei der gestrigen Grundsteinlegung war enorm. Nahezu hundert Gäste hatte sich in einem Pavillon versammelt. Darunter auch viele Kommunalpolitiker, GWG-Mitarbeiter mit dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden Dieter Hehnen, Handwerker, Nachbarn und Interessierte, wie Siegfried Zielke. Der 79-Jährige kommentiert: „Hoffentlich beeilen die sich. Wir werden schließlich immer älter und suchen was Altersgerechtes.“
„Gut Ding will Weile haben“, mit diesen Worten eröffnete Dieter Thelen das Zeremoniell am abgerissenen alten Feuerwehrhaus. Die denkmalgeschützte Feuerwache auf der Ecke bleibt. Dort wird eine kleine Zentrale eingerichtet und von einem Mitarbeiter eines Pflegedienstes stundenweise besetzt. Dieser bietet intensivere Leistungen an. Dieter Thelen: „Welchen Pflegedienst wir nehmen, wird gerade verhandelt.“
Stolz war der GWG-Geschäftsführer darauf, dass dieser Baukörper in einer Kooperation mit den Stadtwerken Willich durch Erdwärme und ein Blockheizkraftwerk versorgt wird.
Bürgermeister Josef Heyes sprach von einem „für die Alt-Willicher Ortskerngestaltung wichtigen Bau“. Und Landrat Peter Ottmann war zuversichtlich, dass auch dieses 4. GWG-Vorhaben „Wohnen mit Service“, nach ähnlichen Bauten in Bracht, Niederkrüchten-Elmpt und Lobberich, ein Vorzeige-Modell sein wird.
Beim kleinen Umtrunk hatte Professor Horst Fischer, der mit seinem gleichnamigen Architekturbüro die Detailpläne machte, einen Wunsch: Die Ideen seines Büros sollten vielleicht auch an anderer Stelle umgesetzt werden — konkret: „Potenziale, wie an der Friedrichstraße, dürfen nicht weiter vor sich hin schlummern.“