Essen Gesamtschüler lieberSnacks?
Im Schulausschuss wurde deutlich, dass es mehrere Gründe dafür gibt, warum die Mensa-Bestellungen der Gesamtschule zurückgegangen sind.
Tönisvorst. „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ So heißt ein Bestseller von Jan Weiler. Kein Bestseller ist zurzeit das warme Mittagessen in der schönen, neuen Mensa des Schulzentrums Corneliusfeld, jedenfalls was die Nutzer aus der Gesamtschule angeht.
Während die Bestellungen der Michael-Ende-Schüler konstant sind, sind die Order aus den Jahrgängen der Rupert-Neudeck-Schüler deutlich gesunken. Das bestätigt die Statistik für den Zeitraum des laufenden Schuljahres, die die Verwaltung dem Fachausschuss vorgelegt hat (die WZ berichtete). Ob es dem ein oder anderen Schüler nicht schmeckt, ob das Bestellsystem zu störanfällig ist, der Bestellvorgang manchen als zu kompliziert erscheint, das frühe Buchen nicht behagt oder viele Schüler lieber Pommes frites als Kartoffeln mit Sauerkraut auf dem Speiseplan sehen wollen — sicher ist, dass eine Vielzahl von Gründen eine Rolle für den Rückgang spielt.
Unter anderem auch der, dass in der Rupert-Neudeck-Gesamtschule Nachmittagsunterricht ausfällt, der Ganztag zurzeit nicht im vollen Umfang an den drei dafür vorgesehenen Tage (Montag, Mittwoch und Donnerstag) stattfindet. Viele Schüler essen nach Unterrichtsschluss zu Hause. Und die älteren Jahrgänge, die am Standort Kirchenfeld unterrichtet werden, „gehen nicht in die Mensa“, so Schulleiter Andreas Kaiser.
„Entgegenwirken“ wollte der Schulleiter in der Sitzung einem Eindruck, den seiner Meinung nach ein in der WZ veröffentlichtes Kurzinterview zu Mensanutzung und Unterrichtsausfall mit ihm nahelegen könnte: „Wir sind konzeptionell aktiv, haben acht neue Lehrer eingestellt.“ Es würden weitere „Verbesserungen der Situation erhoben“. 23 von 60 Lehrkräften seien Lehrer, die in der Oberstufe unterrichten können. „Eine gute Quote! Im nächsten Jahr sind wir gut aufgestellt.“
Zurück zur Mensa: Gehäuft hatten sich Beschwerden über die Qualität des Essens oder das Bestellsystem bei Kaiser nicht. Er ist der Meinung, dass die Mensa in der Größe, wie sie gebaut wurde, genutzt werde. Denn neben dem Mittagsmenü laufe der Verkauf von Snacks. Möglicherweise bekommen ein belegtes Brötchen oder ein Stück Pizza den Vorzug vor dem Mittagsmahl. Kaiser spricht sich für eine Umfrage aus. Was denken Schüler und Eltern über das Essen?
Dass der Raum zur Mittagzeit nicht leer ist, davon hat sich Thomas Kroschwald (CDU) selbst ein Bild gemacht. Er unterstützt die Idee, dass Lehrer gemeinsam mit ihren Klassen der Jahrgänge fünf und sechs essen gehen. Und, fragt er, müsse die Auswahl an Essen immer nur unter dem Aspekt „Bio und wenige Weight-Watchers-Punkte“ gesehen werden? Seinen Vorschlag „begleitetes Essen“ durch Lehrer unterstützt unter anderem Christa Voßdahls, SPD.
„Wir haben einen Ort geschaffen, an dem gegessen werden kann und der Begegnungen von Gesamtschülern und Michael-Ende-Gymnasiasten möglich macht. Wir als Wegbereiter dieser Aspekte und als äußere Gestalter haben alles erreicht, was wir erreichen wollten“, so Elisabeth Schwarz (Bündnis 90/Grüne).