Evangelische Kirchengemeinde St. Tönis Neues Gesicht in der Seniorenarbeit

St. Tönis · Für die Angebote für die Generationen 50+ in der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis bahnt sich ein Wechsel an. Marion Wlotzka geht in den Ruhestand und übergibt an Heike Kehl-Herlyn. Noch arbeiten die beiden zusammen.

Marion Wlotzka (links) und Heike Kehl-Herlyn arbeiten noch eine Zeit lang zusammen, um eine reibungslose Übergabe zu ermöglichen.

Foto: Norbert Prümen

Wenn bei der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis die Stichwörter Mittagstisch, Demenz-Café, Unterstützungsdienst für demenziell veränderte Menschen, Nachbarschaftsdienst, Flimmerkiste, Rikscha oder das Café Lichtblick fallen, dann taucht ein Name auf, der untrennbar mit diesen Begriffen verbunden ist: Marion Wlotzka. Sie hat all diese Angebote der Gemeinde auf den Weg gebracht, denn sie war die Ideengeberin. Seit nunmehr 17 Jahren ist sie für den Bereich „Generationen 50+“7 verantwortlich, wobei „der Part, als ich am 11. Juni 2006 meine Arbeit aufnahm, noch Altenclub und Besuchsdienst genannt wurde“, erinnert sie sich.

Der Arbeitsbereich und die Aufgaben haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Eins ist aber geblieben: ihr Büro im Dachgeschoss des Gemeindebüros. Genau dieses Büro wird in Zukunft die Schaltzentrale von Heike Kehl-Herlyn werden, ihre Nachfolgerin für den Bereich Generationen 50+. Die in Rumeln lebende Kehl-Herlyn ist kein ganz neues Gesicht in der Gemeinde. Sie hat ihren neuen Arbeitsplatz bereits am 1. Mai angetreten. „Marion und ich arbeiten derzeit zusammen, was für mich ein riesengroßer Vorteil ist. So lerne ich alles in Ruhe kennen und kann mich gut einarbeiten, bevor Marion sich verabschiedet“, sagt die Diplom-Sozialarbeiterin.

Zusammenarbeit mit
engagierten Ehrenamtlern

Der 31. Juli ist der letzte Arbeitstag von Wlotzka. „Es wird schon komisch werden, aber ich habe mich zu diesem Schritt entschlossen. Mein Mann ist bereits seit sechs Jahren in Rente. Nun kann ich altersbedingt auch in Rente gehen, und das nutze ich“, sagt die noch 63-Jährige, die ihr ganzes Leben mit Senioren gearbeitet hat und sich jetzt selbst ein Stückchen Lebenszeit schenken möchte. An Ideen für eine lebendige Gemeinde hat es der St. Töniserin nie gemangelt. Wichtig war ihr immer, die Menschen mit ins Boot zu holen: „Man kann einen Impuls für ein neues Angebot geben, aber getragen werden muss es von vielen, sonst funktioniert es nicht.“ In der evangelischen Kirchengemeinde konnte Wlotzka immer auf engagierte Menschen zählen. Für die unterschiedlichsten, von ihr initiierten Angebote fand sie Ehrenamtler, die unterstützten und das entsprechende Angebot in Eigenregie weiterführten.

Die gute Begleitung der Ehrenamtler lag Wlotzka am Herzen. Genauso wichtig war es ihr auch, Kooperationspartner zu finden, wie es beim „Café Lichtblick“ beispielsweise der Fall ist. Hier sitzt die LVR-Klinik mit im Boot, die im Rahmen des Cafés Angehörige von demenziell veränderten Menschen berät. Das Demenzcafé wie auch der häusliche Unterstützungsdienst für Demenzkranke und deren Angehörige ist ein von den Pflegekassen anerkanntes Angebot. Was Wlotzka freut, ist der fließende Übergang. „Ich denke, es ist für alle schöner, dass wir derzeit zu zweit arbeiten und die Übergabe damit bestens vorbereiten können. Das zeigt uns auch die Wertschätzung unserer Arbeit. Der Gemeinde liegt sie am Herzen, sonst würde sie uns diese Zeit der Doppelbesetzung gar nicht ermöglichen“, sagt Wlotzka.

Für Kehl-Herlyn hat sich mit ihrem neuen Aufgabenfeld ein Traum erfüllt. „Es war schon lange mein Wunsch, in einer Gemeinde zu arbeiten. Ich habe immer nach ansprechenden Stellenausschreibungen Ausschau gehalten und schon fast die Hoffnung aufgegeben, bis ich die hiesige Stellenbeschreibung las“, erzählt die 61-Jährige, die bislang in der Selbsthilfe tätig war und im Bereich „Netzwerk 50 Plus“ in Oberhausen arbeitete. Schon beim Vorstellungsgespräch war Kehl-Herlyn von St. Tönis und der Gemeinde begeistert. „Ich habe mich direkt wohlgefühlt. Die gute Stimmung der Gemeinde, die zudem sehr lebendig ist, wie ich jetzt weiß, war sofort zu spüren“, sagt sie. Kehl-Herlyn hat eine 26-Stunden-Woche in der Gemeinde und damit eine Stunde mehr als ihre Vorgängerin. Dazu kommen weitere 13 Stunden in der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde in Willich.