Glasverbot als Lösung? Exzesse am Freizeitzentrum

Willich · Immer wieder kommt es gerade auf der Willicher Anlage an den Wochenenden zu starker Vermüllung.

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Foto: privat

(jbu) An den vergangenen Wochenenden ist es am Sport- und Freizeitzentrum immer wieder zu Exzessen Jugendlicher gekommen. Willicher Bürger berichten davon, dass auf den Wegen, Bänken und im See regelmäßig große Mengen Müll hinterlassen und Glasflaschen herumgeworfen werden. Vor etwas mehr als einer Woche war an einem Samstagmorgen das Ausmaß der Zerstörung rund um die Jakob-Frantzen-Halle so groß, dass sogar die Polizei den Bereich absperrte, damit sich niemand an den Glassplittern verletzte.

Bürgermeister Christian Pakusch (CDU) kam öffentlichkeitswirksam zum Kehren vorbei. Später schrieb er auf Facebook: „Eine Gefahr für Tiere und auch für Menschen… und ehrlicherweise einfach nicht nachvollziehbar. Die Mülleimer am Sport- und Freizeitzentrum sind durchaus in großer Anzahl vorhanden. Lasst den Blödsinn einfach!“ Auf Nachfrage spricht der Bürgermeister von einer „Momentaufnahme“ und einem „bekloppten Samstag“. Er betont: „Das ist echt nicht lustig, aber eigentlich ist die Situation in den vergangenen Jahren besser geworden.“ Es sei ihm ein Anliegen, sagt er, dass nicht „DIE Jugendlichen“ pauschal verurteilt würden. Tatsächlich waren es die Skater von „Willich rollt“, die beim Aufräumen halfen. Aber wie verhindert man weiteren Vandalismus?

„Wir haben in der Fraktion lange beraten, was getan werden kann. Einig waren wir uns, dass es so nicht weitergehen darf,“ berichtet CDU-Fraktionschef Paul Schrömbges. Gegenstand der Aussprache war eine Antrag von Petra van de Kooij, der sich kritisch mit dem Zustand des Freizeitparkes beschäftigte. „Einhellig wurde konstatiert, dass neben dem Müll, der dort hingeschmissen wird, zerbrochene Glasflaschen eine Gefährdung darstellen.“ Vom Frühjahr an werde der Parkplatz auch von Eltern und Kindern der Kita Bullerbü genutzt. „Wir wissen um die rechtliche Bedenken gegen die Verhängung eines Glasverbotes, auch, dass der Personaleinsatz der Stadt nicht beliebig erhöht werden kann.“ Vielleicht, so Schrömbges, sollte man sich mit den Beteiligten vor Ort zusammensetzen und To-dos vereinbaren. „Man muss jedenfalls loslegen, bevor die wärmere Jahreszeit eine intensivere Nutzung des Parks zur Folge hat.“

Von der Stadt heißt es, der Park werde regelmäßig vom Bauhof kontrolliert und gereinigt. Aus der Willicher Bürgerschaft ist zu vernehmen, dass das nicht häufig genug geschehe. Auch Kontrollen durch das Ordnungsamt fänden zu selten statt, die es nicht nur für die Einhaltung eines von der CDU ins Spiel gebrachten Glasverbots bräuchte. Da sind die Berichte über regelmäßigen Cannabis-Konsum. Und über zwei tote Enten, die kürzlich von einem mutmaßlich frei laufenden Hund totgebissen wurden.