Stadtgeflüster aus Willich und Tönisvorst Feier, Ferien und Frauenzimmer

„Geflüstert“ wird heute unter anderem über einen Geburtstag in Neersen und ein Wohnmobil der dunklen Art in St. Tönis.

Foto: Pfadfinder Schiefbahn

Willich/Tönisvorst. Der Intendant der Schlossfestspiele Neersen, Jan Bodinus, hatte am Wochenende viel Besuch: Die komplette Familie samt der eigenen Kinder und seinen Eltern waren angereist, um mit ihm am Samstag Geburtstag zu feiern. Der Theatermann, den man in Neersen kaum ohne Hut kennt, wurde nämlich 54 Jahre alt. „Wir feiern in Neersen, das ist toll“, hatte er vorab dem Flüsterer verraten. Ob für ausschweifende Feste genug Zeit war, ist aber fraglich, denn Bodinus hatte seinen Lieben ein strammes Theaterprogramm verordnet: Der Besuch von „Honig im Kopf“ stand am Freitag ebenso an wie am Samstag eine Vorstellung von „Der zerbrochene Krug“ mit Michael Schanze. Und gestern Abend ging’s dann noch zur Benefizvorstellung von „Michel aus Lönneberga“. Wie auch immer: Auch der Stadtflüsterer gratuliert an dieser Stelle nachträglich ganz herzlich!

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Gratulieren muss man Jan Bodinus auch aus einem anderen Grund: Die Festspiele 2017 laufen richtig gut, es könnten am Ende mehr als 24 000 Besucher gezählt werden. Besonders bemerkenswert daran ist, dass sich das Wetter ja nicht immer von der allerbesten Seite zeigte: Bei einigen Vorstellungen trotzten Schauspieler und Besucher dem Regen. Dem Vernehmen nach plant Bodinus am Ende der Spielzeit deshalb ein „Wettergeschenk“ für sein tapferes Ensemble.

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Bleiben wir noch ganz kurz bei den Festspielen: Auch für das Gastspiel, das die Neersener mit dem „Zerbrochenen Krug“ bei den Burgfestspielen Mayen ablieferten, gab es richtig gute Kritiken. „In Kombination mit einer mitreißenden Inszenierung und beeindruckenden Kostümen ergab sich ein wunderbarer Theaterabend, an dem alle — Zuschauer wie Mitwirkende — offenkundig Spaß hatten“, heißt es in der Rhein-Zeitung. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

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Von den Festspielen nun zum St. Töniser Stadtfest. Dieses hat für Isabel Thiele eine besondere Bedeutung. Das war schon vor vier Jahren so. Damals eröffnete die Kosmetikerin, Visagistin und Fachfrau für Permanent-Make-up nämlich ihr Kosmetikstudio „Frauenzimmer“ passend zu dem Fest. Nun gibt es am 2. September mit dem Stadtfest-Startschuss wieder etwas zu feiern. Das „Frauenzimmer“ hat sich vergrößert und die Angebotspalette erweitert. Auf zwei Etagen ist ein regelrechtes Beauty-Haus entstanden. Die Kundinnen können sich auf die bewährten kosmetischen Behandlungen der Fachfrau in neuen Räumlichkeiten freuen. Dazu ist die Fußpflegepraxis Sirtl an der Antoniusstraße 4 eingezogen und Thiele hat im Erdgeschoss eine Second-Hand-Boutique eröffnet, in der Frau Schnäppchen machen kann. Ab dem Stadtfest bietet Thiele erstmals neben den persönlichen Absprachen für die Behandlungstermine auch feste Öffnungszeiten an. Diese sind donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr.

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In diesem Jahr feiern die Pfadfinder aus dem Stamm St. Hubertus Schiefbahn zwei Jubiläen: Der Stamm wurde 1932 gegründet und wird somit 85 Jahre alt, außerdem läuft derzeit das 40. Sommerlager seit der Gründung. In diesem Jahr ging es für die Gruppe mit 47 Kindern und 21 Erwachsenen nach Dänemark zum Stevninghus Spejdercenter in Aabenraa, wo sie noch bis zum kommenden Samstag den schönen Platz an einem See genießen und viele Wasseraktivitäten erleben. Neben den üblichen Lageraktionen wie dem Bau des Bannermastes, die Versprechensfeier und die Lagerolympiade, ist ein Highlight der mehrtägige Hike, bei dem sich die Gruppen mit gepackten Rucksäcken auf den Weg machen und auf anderen Plätzen übernachten.

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Eine Übernachtungsmöglichkeit der anderen Art verschafft sich derzeit Klaus Jäger aus St. Tönis. Der Geschäftsführer der Wintex Textilhandels GmbH baut mit Hilfe eines Freundes einen 30 Jahre alten US-Schulbus zum Wohnmobil um. Eigentlich hatte er das zwölf Meter lange Fahrzeug mit V8-Dieselmotor zu Promotionszwecken für seine Biker-Kleidungsmarke „King Kerosin“ angeschafft und äußerlich auch schon entsprechend hergerichtet: Der gelbe Bus wurde pechschwarz lackiert, King-Kerosin-Schriftzüge angebracht und die Front mit zwei Totenköpfen (die bei Bikern offenkundig sehr beliebt sind) verziert. Doch dann stellte sich heraus, dass der Wagen für viele Promotion-Einsätze schlicht zu groß ist: „Der passt doch in keine Fußgängerzone“, seufzt Jäger. Also begann er damit, das gute Stück mit Klimaanlage, Betten, Dusche und Einbauküche zum Feriendomizil auf Rädern zu machen. Schon jetzt kenne in der Biker-Szene jeder den schwarzen Bus, der bei kleinen und großen Jungs gleichermaßen beliebt ist. Vor allem der charakteristische Hebel, mit dem die Tür geöffnet werden kann, wird gerne mal ausprobiert.

Foto: Lübke, Hilse, FSN

Es tut sich nichts. Das ist das Fazit, das die Anrather Bürger betreffend die Lärmschutzwand des Neubaugebietes an der Jakob-Krebs-Straße, direkt vor der JVA gelegen, ziehen. Die über drei Meter hohe Betonwand steht nach wie vor ohne einen einzigen Klinkerstein da. Laut Aussage des Investors sollte die Mauer aber verklinkert werden. Dafür grünt es schon ein wenig dahinter: Die frisch eingezogenen Bürger haben bereits so manchen Baum gepflanzt, der den Garten von ihrer Seite der Wand verschönern soll.

Foto: Lübke

Mit einer Mülltonne scheinen manche Einkäufer die Einkaufswagenstation von Netto an der Raiffeisenstraße in Anrath zu verwechseln. Papp- und Plastikverpackungen fliegen in und auf den Wagen umher, wobei besonders die ganz linke Wagenreihe beliebt ist. Extrem schlimm ist es an den Samstagabenden, wobei bis Montagmorgen in der Regel aber alles wieder verschwunden ist.