Frischer Wind bei Krücken

Mit neuen Veranstaltungen und neuen Farben an der Wänden will das Willicher Lokal wieder erfolgreich werden.

Willich. Die Neueröffnung ist bereits am 4. März gefeiert worden. Doch das Gerede über die Gaststätte Krücken und ihre Zukunft kommt in Willich nicht zur Ruhe. „Es wird sogar behauptet, ich sei hier gar nicht mehr die Chefin“, sagt Wirtin Petra Krücken. Dabei ist sie gerade dabei, mit ihrem Team so richtig in die Offensive zu gehen, um das Traditionshaus an der Peterstraße wieder zur Vorzeigeadresse im Ort zu machen.

Rückblick: Anfang Januar hatte die Gaststätte ohne jede Ankündigung von heute auf morgen dicht gemacht, Petra Krücken selbst war abgetaucht. Stammgäste, Vereine und mehr als zehn Schützenzüge, die dort ihr Wachlokal hatten, waren wie vor den Kopf geschlagen. „Das war ein großer Fehler, für den ich mich nochmals nachdrücklich entschuldigen möchte“, sagt Petra Krücken heute.

„Damals habe ich keinen anderen Ausweg mehr gewusst“, berichtet sie weiter. Der Schließung vorausgegangen waren der Tod ihres Vaters Hubert im Jahr 2007, finanzielle Probleme, falsche Beratung. Ende 2010 war das Lokal am Ende.

Doch Petra Krücken hatte Glück: Mit Hilfe guter Freunde konnte sie im März den Neuanfang machen. Monika Schmitz (vor einigen Tagen zur „Oberkellnerin“ ernannt) und Horst Neven erarbeiteten mit der Wirtin ein Konzept und machten sich daran, das Lokal umzugestalten.

Erste Erfolge sind schon zu sehen: Das Kaminzimmer ist komplett überholt worden, ein gemütliche Ecke vor dem wieder funktionstüchtig gemachten Kamin wurde eingerichtet. Der Holzfußboden ist gestrichen worden, alte Dekoration wurde rausgeschmissen, auch die Wände in der Gaststube haben eine neue Farbe bekommen. „Hier muss es heller, freundlicher werden“, sagt Horst Neven.

Petra Krücken pflichtet ihm bei. Und verweist darauf, dass man auch inhaltlich neue Dinge angepackt habe. So gibt es seit zwei Wochen am Sonntagnachmittag von 15 bis 18 Uhr einen Tanztee mit Live-Musik von der Kapelle „Top Sound“. „Wir bieten dazu selbstgebackenen Kuchen an“, verrät Monika Schmitz. Die Veranstaltung würden schon sehr gut besucht, vor allem ältere Semester seien froh, dass es so etwas in Willich gebe.

Doch auch jüngeren Leuten soll etwas geboten werden. So gab es im Juni ein Rockkonzert im großen Saal, das wiederholt werden soll. Und am 15. Oktober steht ein Oktoberfest an, bei dem die bayerischer Gruppe „Bergland-Musikanten“ spielen wird.

Einige Vereine sind nach Auskunft von Petra Krücken wieder zurückgekommen. Drei Schützenzüge hätten bei ihr wieder ihr Wachlokal eingerichtet, der Allgemeine Schützenverein (ASV) führe hier wieder seine Zugführerversammlung durch. Dazu passt es gut, dass der Schießstand auf dem Hof wieder aktiviert wurde.