Tönisvorst Für Würze auf der Theaterbühne
Die Laienspielgruppe „Salz & Pfeffer“ bietet ihren Zuschauern seit 26 Jahren unbeschwerte Unterhaltung.
Vorst. Gerade ist die Jahresversammlung über die Bühne gegangen und die Rollenbücher wurden verteilt. Damit ist der Startschuss für das neue Theaterstück von „Salz & Pfeffer“ gefallen. Die Laienspielgruppe der Kolpingsfamilie Vorst geht in diesem Jahr mit dem Schwank „Oma Mina klärt den Fall“ an den Start.
„Ich werde mir jetzt mal langsam Gedanken über das Bühnenbild machen, das in diesem Jahr ein Wohnzimmer werden wird. Truhe und zweiflügeliger Schrank stehen schon fest. Die brauchen wir, weil sich darin versteckt wird“, blickt Wolfgang Arretz in die Kulissenzukunft. Der Spielleiter der Theatergruppe ist es nämlich, der die Ideen für die Kulissen entwickelt, die dann mit weiterer Hilfe umgesetzt werden.
Seit 26 Jahren zieht „Salz & Pfeffer“ die Besucher in ihre Theaterstücke. Mit dem Erfolg, den die Truppe dabei Jahr für Jahr verbucht, hätte bei der Gründung niemand gerechnet. Die Idee, eine Laienspielgruppe ins Leben zu rufen, hatte der damalige Vorsitzende der Kolpingsfamilie Vorst, Jakob van Heesch. Einige Jugendliche aus der Kolpingsfamilie schlossen sich zusammen und überraschten mit einem internen Stück in der Adventszeit. Es wurde etwas ruhiger um diese Gruppe und erst im Spätherbst des Jahres 1990 lebte die Idee erneut auf. Die Elmpter Kolping Laienspielgruppe gab Tipps mit auf den Weg und zeigte anlässlich einer Familienbildungswoche, dass Theater Darstellern und Besuchern viel Spaß machen kann.
Zunächst noch namenlos setzte sich eine kleine Gruppe von Kolpingsmitgliedern unterschiedlichen Alters zusammen und probte für ein erstes Stück. Nach den Proben saß man noch oft bei einem Essen zusammen. Da die Gruppe vorhatte, an die Öffentlichkeit zu gehen, musste ein Name her. Es wurde hin und her überlegt und mit einem Blick auf den Tisch, wo Salz- und Pfefferpöttchen standen, schlug Ulrich Leusch den Namen „Salz & Pfeffer“ vor. Die Idee wurde begeistert angenommen und mit der Namensgebung im Jahr 1991 erfolgte die offizielle Gründung der Laienspielgruppe.
Das erste Stück brachten sie ein Jahr später auf die Bühne. „Drei tolle Väter“ begeisterte die Besucher und der Grundstein für ein jährlich produziertes Theaterstück war gelegt. Was mit zwölf Mitstreitern startete ist heute eine Gruppe von 31 Darstellern im Alter von 17 bis 73 Jahren. Dazu kam 2007 „Salz & Pfeffer for Kids“, wobei hier Jugendliche ab 14 Jahren als Jungschauspieler mitagieren. „Schließlich brauchen wir auch Nachwuchs“, sagt Arretz, der selber seit 1993 der Laienspielgruppe angehört. Wenn man einmal von dem Bazillus befallen sei, kommen man nicht mehr weg, bemerkt er lächelnd.
Und das geht nicht nur ihm alleine so. Wenn die wöchentlichen Proben auf einem Kehner Bauernhof starten, dann strahlen Darstelleraugen. Alle sind mit Herzblut bei der Sache und wollen mit ihren Stücken den Besuchern unbeschwerte Stunden schenken. Heute ist es eine feste Tradition, dass am letzten Oktoberwochenende in Haus Vorst die Premiere samt einer weiteren Vorstellung läuft. Am ersten November-Wochenende schließen sich zwei Aufführungen in St. Töniser Forum an. Den Abschluss bildet danach die Josefshalle in Anrath mit drei Vorstellungen.
Den Kartenverkauf hat die Laienspielgruppe vor drei Jahren geändert. Statt Vorverkaufsstellen gibt es einen Hauptverkaufstag, an dem für zwei Stunden der Kartenverkauf erfolgt. Der fällt in diesem Jahr auf den 2. September, 10 bis 12 Uhr, in der Gemeinschaftsgrundschule Vorst. Danach können Karten über die Internetseite der Gruppe und beim Spielleiter erworben werden. Eine Ausnahme sind die Kinderstücke, die nach wie vor einen Vorverkauf haben.
Ebenfalls eine feste Tradition haben die Benefizveranstaltungen. Seit 1998 spendet „Salz & Pfeffer“ die Einnahmen einer Vorstellung für wohltätige Zwecke. 21 000 Euro sind auf diesem Weg bereits zusammengekommen und haben den unterschiedlichsten Organisationen viel Freude bereitet.