Geflüster: St. Martin im Doppelpack und Michael Jackson im Schaufenster

Heute geht es um Heilige, Häkelarbeiten, prominente Sänger und drückende Schuhe.

Willich/Tönisvorst. So kann es gehen: Da packt der Schiefbahner Werbering zum Herbstfest seine Schaufenster voll mit Fotos und anderen Erinnerungen an berühmte Menschen der Pop- und Rockgeschichte. Und dann kommt der WZ-Berichterstatter und hat — man muss es wirklich so hart sagen — einen deutlichen Knick in der Optik.

Er entdeckte nämlich in dem Geschäft „Maschentrend“ Dieter Bohlen, Gründungsmitglied von „Modern Talking“ und DSDS-Juror, im Fenster. Und wer sitzt da tatsächlich? Niemand anderes als der „King of Pop“, Michael Jackson. Ein böser Fehler. Aber Joachim Keysers von „Maschentrend“ reagiert mit Humor: Michael Jackson „würde sich im Grab umdrehen, wenn er das wüsste“.

Mit einer großzügigen Spende in Form von ausrangierten Trikots hat sich der Spielverein St. Tönis Freunde in Südafrika gemacht. Die riesengroße Kiste mit den gelb-schwarzen Leibchen wurde per Flugzeug in das knapp 10 000 Kilometer entferne Dorf Lwandle in der Nähe von Kapstadt gebracht.

„Einmal im Jahr sortieren wir bei uns im Vereinsheim die Trikots aus, die wir nicht mehr brauchen“, erklärt Matthias Britz, Zeugwart des Spielvereins. „Die alten Shirts sind zum Wegwerfen natürlich zu schade.“ Mit der südafrikanischen Hilfsorganisation „Echo“ habe man einen zuverlässigen Partner gefunden. „Die Spieler der Mannschaften wohnen in Wellblechhütten oder sehr billigen Wohneinheiten“, ließ jetzt eine „Echo“-Mitarbeiterin in einem Dankesschreiben wissen.

Und so kicken nun in Südafrika glückliche Kinder und Jugendliche in den Farben des Spielvereins und dem Schriftzug von St. Tönis über der Rückennummer. „Ihnen gefällt das schrille Gelb sehr gut“, lässt die „Echo“-Mitarbeiterin wissen.

Nicht so gut gefällt einigen Schiefbahnern, dass es immer mal wieder Probleme am Eingang der neuen Sparkasse an der Hochstraße gibt. „Vor Monaten ist eine Bekannte, die außerhalb der Schalterzeiten Geld am Automaten abgeholt hat, nicht mehr aus dem Raum herausgekommen“, berichtet Rentner Hagen Ebner. Er selbst habe vor Tagen ebenfalls Geld abheben wollen, doch sei er trotz Karte gar nicht erst in den Vorraum hinein gekommen.

Kommen wir zur NSA-Abhöraffäre, gehen wir also nach Berlin. Dort telefonierte vor einigen Tagen Willichs Bürgermeister Josef Heyes mit der WZ. Allerdings musste er sich keine Sorgen machen, dass seine Handytelefonate abgehört werden: „Ich bin hier in einem ehemaligen Stasi-Hotel untergebracht. Das ist so gut abgeschirmt, dass Handynetze überhaupt nicht gehen“, berichtete Heyes. Er musste deshalb zum ganz normalen Festnetz-Telefon greifen. Ob das sicherer ist, sei dahingestellt.

Die Zahl der Heiligen ist in Vorst höher als an anderen Orten. Da wäre zunächst Herbert Kohnen, der schon seit vielen Jahren als St. Martin mit seinen Herolden dem Laternenzug voran reitet — so auch wieder am Wochenende (großes Foto oben). Da wäre aber auch Kurt Mevissen (Foto), der seit 40 Jahren in seinem Geburtsort Oedt in die Rolle des Heiligen Martins schlüpft, allerdings in Vorst wohnt.

Um noch einmal kurz beim Martinszug in Vorst zu bleiben: Die Feuerwehr, eigentlich ja auch aufs Löschen spezialisiert, hatte dort erhebliche Probleme, das Martinsfeuer in Gang zu bringen. Der Martinszug musste deshalb eine kleine Ehrenrunde machen.

Mit Interesse hatte letzte Woche der St. Töniser Erwin Reuvers die WZ-Berichte über den Schandfleck in Gestalt der früheren Tankstelle am St. Töniser Westring gelesen. „Ich kann Ihnen noch einen Schandfleck in St. Tönis benennen und zwar das Grundstück Viersener Straße 82“, schrieb er der WZ. Dieses Grundstück liege schon über 20 Jahre brach, die WZ hat mehrfach darüber berichtet. Geschehen sei bis heute nichts. „Leider wohnt in unserer Nachbarschaft kein Politiker, der sich dieser Sache annehmen könnte“, bedauert Reuvers.

Christiane Tille-Gander (CDU) habe sich zwar nach Kräften bemüht, aber ohne Erfolg. Reuvers macht einen Vorschlag: „Das THW sowie die Freiwillige Feuerwehr könnten auf dem Grundstück vielleicht auch eine Übung abhalten und wären einige Tage ausgelastet.“

Bei der traditionellen Karnevalisten-Wallfahrt nach Kevelaer hatte am Sonntag das erste Tönisvorster Dreigestirn seine Premiere im vollen Ornat. Was vor allem für Jungfrau Helma I. (Helmut Krohnen) sehr ungewohnt war. Nach Anreise und gut einstündiger Pilgermesse taten die Füße in den ungewohnten Damenschuhen arg weh, weshalb sich die Jungfrau noch vor der Basilika auf einen Dörpel setzte und in bequemere Treter schlüpfte. Heute wird das Dreigestirn proklamiert.