St. Tönis Gehweg an Willicher Straße zu eng?

Zwischen den Geschäften und der Straße geraten immer wieder Fußgänger und Radfahrer aneinander.

Foto: Kaiser

St. Tönis. Wenn Radfahrer und Fußgänger den Geh- und Radweg zwischen Pastorswall und Dammstraße an der Willicher Straße gleichzeitig benutzen, wird es an einigen Stellen eng. Eine Bäckerei, ein Blumengeschäft und ein Caterer haben den Bordstein mit Werbeschildern, Pflanzkübeln und Blumensträußen vollgestellt. Den Fußgängern bleibt nichts anderes übrig, als den rotgepflasterten Radweg zu nutzen. Das wiederum stört die Radfahrer, die auf die Straße ausweichen müssen, wo die Autos eng am Bordstein und meist zu schnell aus der Kurve gefahren kommen. Deshalb komme es an diesen Stellen, sagt der St. Töniser Heribert Bröckels, immer wieder zu unliebsamen Konflikten — „teilweise mit Gewaltausbrüchen“ — zwischen Fußgängern und Radfahrern.

„Die Radfahrer bestehen auf dem angeblich ihnen zustehenden Recht, auf dem rot gepflasterten Teil des Bürgersteigs fahren zu dürfen“, schreibt Bröckels an Helmut Drüggen, Fraktions-Chef der CDU. Der St. Töniser bittet den Politiker, zu beantragen, dass die Stadtverwaltung den Zusatz „Fahrräder frei“ von dem Gehwegen entfernt — und zwar überall da, wo eine Zone 30 eingerichtet ist, wie an der Willicher Straße. „In einer 30er-Zone gibt es nach der Straßenverkehrsordnung keinen vorgeschriebenen Fahrradweg“, sagt Bröckels.

Dem widerspricht Stefan Lennartz vom Ordnungsamt. „Für viele Bereiche in der Innenstadt haben wir in der 30er-Zone eine Freigabe für die Radfahrer auf den Gehwegen erlaubt“, informiert der städtische Mitarbeiter. Dies sei gemäß der Straßenverkehrsordnung sehr wohl zulässig, allerdings hätten die Radfahrer den Fußgängern Vorrang zu gewähren. Und noch auf ein anderes Problem hat der St. Töniser Bürger in seinem Schreiben hingewiesen. So hat Heribert Bröckels beobachtet, dass immer wieder Autos auf den nur noch schwach schraffierten Linien auf der Willicher Straße zwischen Dammstraße und Pastorsbusch stehen, wo das Parken verboten ist. „Somit kommt es vielfach zu Engstellen, die Autofahrer veranlassen, auf Gehwehwege auszuweichen“, schreibt Bröckels. Das sei gefährlich für Radfahrer und Fußgänger.

Stefan Lennartz teilt mit, dass er in diesem Jahr bereits mehr Haushaltsmittel für Markierungsarbeiten angemeldet habe, das Geld aber nicht ausreiche, um alle notwendigen Arbeiten im gesamten Stadtgebiet erledigen zu können. Das Problem mit den verblassten Fahrbahnmarkierungen sei ihm aber bekannt und solle bald behoben werden.