Willich/Tönisorst Wirte und Radio-Moderatoren

Was es mit der Sperrfrist für eine Haussammlung auf sich hat. Und: Ein Tönisvorster Apfelbaum im Reichstag.

Foto: Dirk Prussak

Willich/Tönisvorst. Es ist vollbracht: Grappa Toni, stadtbekannter Wirt aus St. Tönis, ist unter der Haube. Und er und seine Frau Jule (Juliane), die jetzt auch Vitale heißt, staunten am Freitag nicht schlecht, als sie das Standesamt verließen. Dort hatten sich Angestellte, Freunde und Verwandte zu einem Spalier positioniert. Mit riesigem Beifall und natürlich den besten Wünschen wurde das frisch vermählte Paar in die Hochstraße geleitet. Und natürlich wurde anschießend im Lokal an der Kirchstraße zünftig gefeiert. Musikalisch mit einem ganz bekannten Gesicht: Harry Klupsch aus St. Tönis, vielen besser bekannt als „Trecker Harry“.

Foto: Friedhelm Reimann

Eigentlich ist die Auszeichnung „Hammer des Jahres“, den die Tönisvorster Karnevalisten traditionell im Herbst verleihen, eher für Wagenbauer gedacht, denen etwas aus dem Ruder gelaufen ist, die „Mist gemacht“ haben. Das ist in diesem Jahr anders. Jetzt ist der Hammer, der seit 2007 verliehen wird, eine Auszeichnung. Uwe Detges hat ihn bekommen, und zwar dafür, dass er für das jährliche Oktoberfest das entsprechende Bier im Frankenland abholen geht. Der Flüsterer sagt: Danke Bierkutscher und Prost!

Foto: Schwerdt

Jetzt plaudern wir mal ein wenig aus dem journalistischen Nähkästchen. Eine sogenannte Sperrfrist erhalten die Medien häufiger, wenn ihnen vorab Informationen zur Verfügung gestellt werden, gleichzeitig aber eine vorzeitige Veröffentlichung verhindert werden soll. Die damit verbundene Geheimniskrämerei erhöht häufig den Marktwert der Nachricht. Soweit die Theorie. In der Praxis erreichte die WZ-Redaktion jetzt die Pressemitteilung eines bekannten Vereins aus der Stadt Willich. Namen wollen wir hier keine nennen — etwas Geheimniskrämerei muss ja sein (siehe oben). Verraten sei jedoch, dass besagter Verein die demnächst bevorstehende Haussammlung für ein bekanntes Brauchtumsfest, das gemeinhin im November gefeiert wird und bei dem Tüten, Geschenke, ein heiliger Mann und Laternen eine Rolle spielen, ankündigt. Die Sammlung beginnt Ende des Monats. Versehen wird besagte Mitteilung mit der Sperrfrist 14. September. Warum, das wissen wohl nur die Brauchtumsexperten. Denn wirklich überraschend kommt besagtes Brauchtumsfest im November nicht.

Foto: Kurt Lübke

Mal ein Blick zurück in die vorvergangene Woche. Als in Vorst die Bäckerei Oomen und das gleichnamige Café nach kurzem Umbau neu eröffnet wurden. Da war bekanntlich der ehemalige Sport-Moderator Manni Breuckmann aufgelaufen, um für den guten Zweck Brot über die Theke weg zu verkaufen. Eines kann ihm — bei aller Freundschaft — aber nicht geschmeckt haben. Er musste nämlich auch Laibe mit dem Namen „Waldis Brot“ verkaufen. Breuckmann ließ sich nichts anmerken, erledigte seinen Job sehr professionell gemeinsam mit Stefan Verhasselt.

Apropos Stefan Verhasselt. Der freute sich bei dieser Gelegenheit, mal wieder in der langjährigen Heimat auflaufen zu können. Und erzählte von einer Begebenheit in der heimischen Bäckerei. Die allerdings, und da legt der heutige WDR-Moderator Wert drauf, in Straelen stand. Mit der St. Töniser Bäckerei gleichen Namens sind die Straelener Verhasselts weder verwandt noch verschwägert. Hätten wir diesen Teil niederrheinischer Namensforschung auch schon wieder erledigt.

Die Zweite Mannschaft des SV St. Tönis freut sich über eine neue Ausstattung, bestehend aus Trikots, Hosen und Stutzen, gesponsert von der DEVK Versicherung. Deren Vertreter Peter Sehnert und Stefan Jans sowie Lars Krumm und Rouven Hüsken waren persönlich an der Jahn-Sportanlage vorbei gekommen, um das Equipment zu übergeben. Die von Berti Niehr trainierte Mannschaft hat nach dem guten Saisonstart in der Fußball-Kreisliga B somit doppelten Grund zur Freude.

Das Kunstwerk „Der Bevölkerung“ des Künstlers Hans Haacke gehört zu den Orten im Deutschen Bundestag, die dem heimischen Bundestagsabgeordneten, Uwe Schummer, am besten gefallen. Abgeordnete, die in den Bundestag gewählt wurden, müssen Erde aus ihrem Heimatkreis nach Berlin bringen und es dort ins Kunstwerk geben. Sie sollen geerdet sein; dürfen nicht vergessen, woher sie kommen. Nicht vergessen, dass sie Botschafter ihrer Heimat in Berlin sind. Schummer selbst hatte damals Erde aus den neun Gemeinden des Kreises Viersen in das „G“ von „Bevölkerung“ geschüttet. Seit einiger Zeit wächst dort ein Pfirsichbaum. Als nun vor einigen Wochen die „Blauen Damen“ des Alexianer Krankenhauses aus Tönisvorst Schummer im Bundestag besuchten, konnten sie nicht glauben, dass dort ein Pfirsich-, aber kein Apfelbaum wächst. Nun übergaben sie ihm Erde mit Samen von Tönisvorster Apfelbäumen, die der Bundestagsabgeordnete nun nachträglich am „G“ ausschüttete. Er freut sich, dass nun auch die Apfelstadt im Bundestag vertreten ist und ist gespannt, was in den nächsten Jahren dort wächst.