Goßen sauer über Leute in der Laschenhütte: Klima wird „versaut“
Tönisvorst. Es passiert nicht schnell, dass Bürgermeister Thomas Goßen genervt ist. Jetzt allerdings ist es soweit. „Die Diskussion um die Bebauung der Laschenhütte hat eine Form erreicht, die nicht mehr akzeptabel ist“, sagt Goßen.
„Die Wortwahl einiger Anwohner gegenüber Mitgliedern der Verwaltung und der Ausschüsse geht über eine demokratische Auseinandersetzung hinaus.“ Man könne unterschiedlicher Meinung sein, aber hier würden Einzelne „das Klima versauen“. Er sehe sich gezwungen, sich vor seine Beschäftigten und vor betroffene Politiker zu stellen.
Hans-Joachim Kremser, Vorsitzender des Planungsausschusses, findet ebenfalls, dass die Diskussion übers Ziel hinausschießt. Er nennt Beispiele für fragwürdige Formulierungen: „Sie sind von allen guten Geistern verlassen“, heißt es in einer Stellungnahme ihm gegenüber. Und: „Sie vertreten die Interessen eines Investors.“ Die Angriffe gehen bis ins Persönliche. An anderer Stelle heißt es: „Sie sind gewaltig neben der Spur.“ Er könne durchaus damit umgehen, finde aber den Ton völlig unangebracht, betont der SPD-Mann. Und verweist auf folgenden Satz: „Merken Sie überhaupt noch, dass Sie von den Bürgern gewählt worden sind?“
Die Grünen kennen diesen Ton. „Warum machen Sie sich für Interessen von Spekulanten stark?“, hieß es hier. „Wir erhalten die Laschenhütte in ihrer Ursprünglichkeit. Das wird jetzt für mindestens 20 Jahre so festgeschrieben“, sagt Grünen-Sprecher Jürgen Cox.
Mit der Tatsache, dass die Bürgerinitiative sogar Kreis-, Landes- und Bundesvorstand der Grünen eingeschaltet hatte, habe Cox kein Problem. „Nachdem ich unsere Sicht geschildert hatte, habe ich von keiner Partei-Seite einen Vorwurf gehört“, betont er.
Cox macht noch auf einen anderen Aspekt aufmerksam: „Wir haben einen Auftrag für alle Tönisvorster. Wenn das nicht so umgesetzt wird, wie es jetzt vorgesehen ist, fehlen der Stadt Einnahmen, sie landet dann im Haushaltssicherungskonzept.“