„Hasenklasse“ freut sich über Hochbeete im Schulgarten
Die Kolpingschule nimmt als eine von bundesweit zwölf Schulen an einem Gartenprojekt teil.
Willich. Erdbeeren stehen neben Salatpflanzen, dahinter sind Kohlrabi und eine Reihe unterschiedlicher Kräuter zu sehen, auch Kürbisse und Tomaten fehlen nicht. Sogar ein kleiner Johannisbeerstrauch gehört zum Gemüse- und Obstensemble, das sich auf zwei Hochbeete im Schulgarten der Kolpingschule Willich verteilt.
„Das werden wir alles pflegen und demnächst auch ernten“, teilt Julius voller Begeisterung mit. Aber nicht nur seine Augen leuchten. Alle 19 Erstklässler, die zur „Hasenklasse“ der Grundschule gehören und in Gartenschürzen stecken, sind hochmotiviert und voller Tatendrang. Sie können es kaum erwarten, die beiden 2,50 Meter langen und 90 Zentimeter breiten Hochbeete in der angenehmen Kinderarbeitshöhe von 50 Zentimetern zu bearbeiten. Nachdem die Schüler die Hochbeete im Unterricht bereits mit Erde befüllt und die Pflanzen nach vorgegebenem Plan gesetzt haben, steht die wöchentliche Pflege an. Seit dieser Woche nennt die Kolpingschule in ihrem Schulgarten die beiden Hochbeete ihr Eigen.
Zu verdanken ist das Klassenlehrerin Monika Mischok. „Eine Mutter erzählte mir von der Initiative der ,Landgard Stiftung’, die Schulgärten unterstützt. Das weckte mein Interesse“, berichtet Mischok. Sie sprach mit den Schülern ihrer Klasse darüber und informierte die kommissarische Schulleiterin Christine Walter. Anfang des Jahres ging die Bewerbung los. Schon kurze Zeit später war klar, dass die Kolpingschule zu den zwölf Schulen in Deutschland gehört, die sich über zwei Hochbeete samt Bepflanzung, kindgerechten Gartengeräten und Unterrichtsmaterial zum Thema Garten freuen können. Vergangene Woche kamen die Holz-Hochbeete an. Zwei Väter bauten sie zusammen, der erste Arbeitseinsatz der Schüler schloss sich an.
„Uns ist es wichtig, dass Kinder lernen, wo Obst und Gemüse herkommen, wie die Pflanzen wachsen, wann geerntet wird und wie frisches Obst und Gemüse direkt aus dem Garten schmeckt“, sagt Dirk Bader, Generalbevollmächtigter Blumen und Pflanzen von Landgard, bei der Einweihung der Hochbeete. „Wir haben das Projekt an fünf Pilotschulen, verteilt durch ganz Deutschland, getestet. Der Erfolg hat uns bewogen, es auszubauen“, sagt Sprecherin Nina Keune. 33 Schulen bewarben sich, zwölf wurden ausgewählt, wobei die Kolpingschule mit ihrer Bewerbung punktete.
Mischok hat für ihre „Hasenklasse“ ein Gartenprojekt ins Leben gerufen, das zwei Stunden pro Woche umfasst. „Lernen mit allen Sinnen ist angesagt. Wenn Kinder etwas praktisch selber machen können, bleibt es viel besser im Gedächtnis haften“, sagt die Klassenlehrerin. Neben ihrer Klasse soll die OGS ins neue Gartenprojekt einbezogen werden, wobei diese sich schon in die Pflege des bestehenden Schulgartens eingebracht hat. „Wir werden den Gartenbereich unserer Schule noch ein wenig umgestalten. Es wird den Nutzgarten geben und einen Bereich, der zum Entspannen gedacht ist“, sagt Walter.