Historie in Willich Heimatverein möchte sich nach Kräften verjüngen

Schiefbahn · Bislang sind vor allem Mitglieder im Rentenalter in der Verantwortung. Viele Veranstaltungen sind für die kommenden Monate geplant.

Das Kartoffelfest, hier ein Bild aus 2022, gehört wieder zum Programm.

Foto: Norbert Prümen

(barni) Was der Heimatverein Willich anpackt, hat Hand und Fuß – kein Wunder, dass die Veranstaltungen in aller Regel gut besucht sind. Auf der Jahreshauptversammlung am Samstagnachmittag kündigte der langjährige Vorsitzende Ernst Kuhlen an, im kommenden Jahr altersbedingt nicht mehr für das Amt des Vorsitzenden zu kandidieren. Er wird jetzt das tun, was jeder gute Vorsitzende macht, der amtsmüde ist: Sich auf die Suche nach einer Person begeben, die diese Aufgabe übernehmen kann und will. Er wisse, dass ein 30-Jähriger mit Familie und einem anstrengenden Job nicht Vorsitzender eines Heimatvereins werden möchte. Junge Leute definiert man deshalb so: Unter 70 Jahre alt.

Corona war gestern: Der Heimatverein hat sich von dieser schweren Zeit gut erholt. Flaschenbier statt Fassbier, das war zuletzt alles an Vorsichtsmaßnahmen, die man sicherheitshalber noch einhielt. So versteckt KampsPitter auch liegt: Die Heimatfreunde haben jetzt eine offizielle Adresse. Sie lautet Albert-Oetker-Straße 108. Unter dieser Adresse ist auch der sogenannte Heimatscheck aus Düsseldorf eingegangen. „Wir haben das Geld genutzt, um stabile Tische und Stühle für den Außenbereich anzuschaffen. 500 Euro mussten wir dazutun“, sagte die stellvertretende Vorsitzende Edith Max. Auch vier beleuchtete Glasvitrinen sind per „Heimatscheck“ finanziert worden.

Heimatverein besitzt nun auch ein Kamps-Pitter-Zelt für Feste

Demnächst werden die Türen auf ein Ein-Schlüssel-System umgerüstet. In Arbeit ist ein Wildbienenhotel. Der Heimatverein hat jetzt auch ein Kamps-Pitter-Zelt, das bei Veranstaltungen wie „Mein Fest“ in Schiefbahn aufgebaut wird, um den Verein noch bekannter zu machen.

Seit einiger Zeit organisiert Sonja Neitzel viele Veranstaltungen – und das im zarten Alter von 60 Jahren. Nicole Borger kümmert sich um das Archiv und senkt mit ihren 33 Jahren den Altersdurchschnitt im Vorstand beträchtlich. Sie ist die Tochter von Peter Borger (62), der jetzt offiziell zum Schriftführer gewählt wurde. Was der Vereinskasse im vergangenen Jahr sehr gutgetan hat, war eine Einzelspende über 25 000 Euro. Der Name des Spenders wurde nicht genannt. Verraten wurde aber, was in nächster Zeit so los ist im Heimatmuseum KampsPitter: Am 13. August wird Stadtarchivar Udo Holzenthal einen Film über spannende Ereignisse der Stadtgeschichte zeigen. Am 10. September wird im Rahmen des Offenen Sonntags um 15 Uhr der Film „Schiefbahn 1959“ gezeigt. Am 29. September wird es eine Neuauflage des Publikumsmagneten „Kartoffelfest“ geben. Bereits am 23. September beteiligt sich der Heimatverein am Mundartnachmittag in der Schiefbahner Kulturhalle. Am 8. Oktober wird von 14 bis 18 Uhr wieder Kappes geschabt.

(barni)