Hilfe für die Freiwillige Feuerwehr in Tönisvorst

Um die Einsatzfähigkeit der Löschzüge zu erhöhen, will die Stadt bevorzugt Wehrleute einstellen.

Tönisvorst. Die Tönisvorster Verwaltung wird künftig Bewerber, die auch als Freiwillige Feuerwehrleute tätig sind, bevorzugt einstellen. Das teilte Bürgermeister Thomas Goßen den Mitgliedern des Hauptausschusses mit. Dieser Vorsatz ist Teil eines ganzen Maßnahmepaketes, mit dem die Personalstärke der beiden Löschzüge angehoben werden soll.

Ordnungsamtsleiter Wolfgang Schouten erläuterte den Ausschussmitgliedern den Hintergrund: Kernproblem ist, dass im Tagesbereich nicht genügend Feuerwehrleute in Tönisvorst zur Verfügung stehen, um in den vorgeschriebenen acht Minuten am Einsatzort zu sein. Wie die WZ berichtete, waren 2004 noch in 94 Prozent aller Einsatzfälle des St. Töniser Löschzuges ausreichend Wehrleute rechtzeitig vor Ort, in Vorst lag die Quote bei 77 Prozent. In diesem Jahr „geht die Zielerreichbarkeit gegen Null“, so Schouten zum bisherigen Stand. Ändert sich das nicht schnell und gründlich, ist zu erwarten, dass die Bezirksregierung zukünftig keine Ausnahmegenehmigung mehr für eine Freiwillige Feuerwehr erteilt, sondern — wie bei einer Stadt mit mehr als 25 000 Einwohnern vorgeschrieben — die Einrichtung einer Berufsfeuerwehr verlangt. Das würde erhebliche Kosten für die Stadt verursachen, denn die hauptamtlichen Kräfte dürfen außerhalb ihrer Einsätze nicht für andere Tätigkeiten in der Stadt herangezogen werden. Außerdem befürchtet Schouten, dass es bei einer Mischung aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Feuerwehrleuten zu Reibungsdefiziten durch die Konkurrenz beider Gruppen komme.

Laut Goßen sei es in diesem Jahr bereits gelungen, zwei neue Feuerwehrleute über das Verfahren der bevorzugten Einstellung zu gewinnen. Das reiche aber nicht aus. Ein weiterer Ansatz soll langfristig wirken: Die Jugendfeuerwehr wird von bislang 18 auf 25 Mitglieder vergrößert, denn die Erfahrung zeigt, dass viele Jugendliche dann in die reguläre Feuerwehr wechseln. Sie sollen dann auch bei der Arbeitsplatzsuche in der Stadt unterstützt werden.

Die Ausschussmitglieder nahmen die Ausführungen lediglich zur Kenntnis. Michael Horst (SPD) regte zudem an, die Mitarbeiter der Verwaltung über stärkeren Druck und Zwangsverpflichtung in die Feuerwehrarbeit einzubinden.