Hilfe im Medizin-Dschungel

Bernd Niklas aus Anrath leistet praktische Unterstützung im Gesundheits-Sektor.

Anrath. Die ersten 100 Tage der Selbstständigkeit sind fast um — und die Erfahrungen des „Gesundheitsscouts/ -beraters“ Bernd Niklas sind positiv: Es gebe viele interessierte und konkrete Nachfragen zu seiner Dienstleistung.

Der ausgebildete Apotheker, Lebensmittelchemiker und Pharmareferent mit langjähriger Erfahrung in der Telemedizin sucht für seine Kunden einen Weg durch den verwirrenden Dschungel von Gesundheitsförderungsmaßnahmen, Hilfen bei aktuellen gesundheitlichen Problemen oder Reha-Maßnahmen und technischen Hilfsmitteln im Krankheits- oder Altersfall.

Und genau deshalb nennt er sich Pfadfinder oder Scout. „Ich will die Lebensqualität meiner Kunden steigern, indem ich sie im Umgang mit ihren Erkrankungen unterstütze und ihnen helfe, im Alltag besser zurecht zu kommen“, erklärt Niklas.

Die Beratungen haben viele Ansätze — sei es, dass Menschen ihr Badezimmer seniorengerecht umgestalten wollen und mit den Ideen und Kosten der Handwerker nicht zurechtkommen, oder dass es darum geht, nach einer schweren Erkrankung an Lebensqualität zu gewinnen. Ein wichtiges Feld ist die Telemedizin: Dabei erfassen die handelsüblichen und den Patienten vertrauten Messgeräte Daten etwa über Blutzucker, Blutdruck, Gewicht oder Herztätigkeit.

Die Informationen werden digital an Telemedizinzentren übertragen und in der elektronischen Patientenakte abgelegt. Ärzte oder Pfleger werten sie aus und signalisieren, wann eine Rücksprache mit dem Arzt notwendig ist.

Niklas sieht darin viele Vorteile: Die Patienten verstehen die angeordneten Therapien besser und halten sie so besser ein. Die Zahl der Krankheitstage sinke deutlich, sagt er. Die Patienten fühlten sich im Umgang mit ihrer Krankheit sicherer — und das führe oft zur Besserung des Allgemeinzustandes, denn „viele Erkrankungen haben Auswirkungen auf die Psyche“.

Andere Themen sind Hinweise auf Fachliteratur, auf Selbsthilfegruppen oder Infos zu technischen Hilfsmitteln (Fahrräder, alters- oder behindertengerechte Autos) um mit einer Krankheit, Alterserscheinungen oder Behinderungen besser klar zu kommen.