Hochzeit, Mode, Maienreiten

Am Montag geht’s um eine Trauung, die Taxi-Preise und einen Flohmarkt.

Foto: Gather; Reimann (2); Lübke

Willich/Tönisvorst. „Herzliche Glückwünsche an unsere Genossen!“ Das war vor einigen Tagen auf der Facebook-Seite der Willicher SPD zu lesen. Hintergrund: Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Willich, Markus Gather (SPD), hat in der Pfarrkirche St. Johannes in Anrath seine Frau geheiratet. Richtig gelesen: Die standesamtliche Trauung war schon im Vorjahr, die kirchliche brauchte etwas mehr Zeit zur Vorbereitung, wie Stefanie Gather dem Flüsterer verriet. Das Foto, das ihm von der Hochzeit zugespielt wurde, lässt erahnen, dass es die Genossen ziemlich haben krachen lassen. Der Flüsterer möchte an dieser Stelle noch herzlich gratulieren.

Foto: Gather; Reimann (2); Lübke

Kommen wir kurz auf das Stadtgeflüster der vergangenen Woche zurück. Darin hatte sich Jürgen Schmitz, Chef des Tönisvorster Karnevals Komitees (TKK), über die hohen Taxi-Preise für eine Fahrt zum Düsseldorfer Flughafen beklagt. „Die Preise werden uns vom Kreis Viersen vorgegeben“, kontert Anja Neumann, Geschäftsführerin von Taxi-Kracht. Seit dem 1. Februar lägen die bei 1,90 Euro pro Kilometer und bei 3,20 Euro Grundgebühr. Zur Begründung verweist sie auf steigende Diesel-Preise und den Mindestlohn. Ihr Festpreis für eine Fahrt zum Flughafen liege bei 45 Euro. „Laut Tarif wären es sogar 55 Euro. Wir liegen also noch um 20 Prozent darunter“, sagt Neumann. Auch die Vorkasse für eine Abholung sei notwendig: Schon mehrfach habe der Fahrer dort vergeblich auf die Kunden gewartet. Taxi-Kracht war kürzlich von Mario Sandmann übernommen worden, der auch in Kempen ein Taxi-Unternehmen betreibt.

Foto: Gather; Reimann (2); Lübke

Einen Umzug plant Rainer Höppner. Sein Damenbekleidungsgeschäft, an der Hubertusstraße in Schiefbahn zuhause, soll in der zweiten Jahreshälfte an der Hochstraße angesiedelt werden. Es übernimmt dort das ehemalige Ladenlokal von Motorrad-Handel Krämer. Das steht im Moment leer. Weniger erfreulich: Am 30. Mai schließt die „Bücherstube“ an der Hochstraße.

Foto: Gather; Reimann (2); Lübke

Bleiben wir in Schiefbahn: Am kommenden Samstag ab 16 Uhr veranstalten die Schiefbahner Männergesangvereine Cäcilia und Eintracht für die Bewohner des Schiefbahner Altenheims und Gäste ein kleines Konzert mit Liedern unter dem Motto „Hinein in die blühende Welt“. Unter der Leitung von Chorleiter Frank Scholzen erklingen im Hubertusstift beliebte Melodien. Auch zum aktiven Mitsingen wird Gelegenheit geboten. Mit dem kleinen Konzert, zu dem Gäste willkommen sind, setzen die Männergesangvereine eine Tradition fort, die Bewohner des Hubertusstiftes mit Musik zu erfreuen.

Foto: Gather; Reimann (2); Lübke

Wir bleiben beim Datum 9. Mai und wechseln den Standort. ADFC und der Verein Apfelblüte organisieren für diesen Tag den dritten Gebrauchtfahrradmarkt von privat an privat. Zwischen 10 und 13 Uhr können Verkäufer und Käufer auf dem Rathausplatz in St. Tönis in Verkaufsgespräche eintreten. Wichtig für Verkäufer: Sie müssen ihren Personalausweis mitbringen. Für ein angebotenes Rad zahlen sie zwei Euro, für jedes weitere einen Euro. Aktive des ADFC übernehmen kleine Einstellarbeiten an den Fahrrädern und beraten beim Abschluss des Kaufvertrages. Die Hälfte der Stadtgebühren kommt der Arbeit des Vereins Apfelblüte zu Gute, der Kinder in Not unterstützt.

Schräg gegenüber vom Rathausmarkt, am Haus Wirichs, baute sich am Sonntag der MGV Forstwald auf. Anlass: Theo Ohlenforst vom Sängerkreis Niederrhein und Vorsitzender Armin Denz überreichten Vereinswirt Rino Caruana die Plakette „Gasthaus der Chöre“ für die Fassade am Eingang. Ohlenforst wies daraufhin, dass die Sänger seit Jahren in diesem Haus ihr „Heim“ habe. Für solche Anlässe hat der Sängerkreis die neue Plakette erstellen lassen.

Der Fototermin fürs gesamte Ensemble der Schlossfestspiele ist seit Jahren der Startschuss in die jeweilige neue Spielzeit. Und obwohl so viele Routiniers in den Reihen Platz nehmen, dauert es zuweilen länger als in einer ausverkauften Premiere, bis alle ihre Plätze eingenommen haben. Denn die Fotografen haben immer noch etwas zu meckern, zum Beispiel, wenn ein Gesicht nicht in Gänze zu sehen ist. Zuletzt traf ein solcher Hinweis ausgerechnet Jan-Christoph Kick. „Sie verstecken sich“, ermahnte ein Fotograf den Mann von der Statur eines Zwei-Meter-Hünen. „Ich verstecke mich?“, fragte der mit gespielter Entrüstung zurück und stand sogleich in seiner Reihe auf. Der Lacher der Kollegen waren ihm ebenso sicher wie die Aufforderung, sich gleich wieder hinzusetzen. Denn hinter einem standhaften Kick können sich zu viele verstecken.

Herzliche Grüße sandte Jan Bodinus, neuer Festspiel-Intendant, vom Neersener Schloss nach Willich zu Hans Kothen, dem ehemaligen Festspielverein-Vorsitzenden, der im Dezember aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist. Grüße gingen auch nach München, zu Astrid Jacob, Bodinus’ Vorgängerin. „Astrid hat uns eine unglaublich schöne Sache hinterlassen.“ Gleichwohl setzt der Neue neue Akzente. Mit den auffälligen Plakate beispielsweise, mit den Jungen Schlossfestspielen. Man darf gespannt sein, was noch alles kommt.

Auf viele Besucher hofft der Anrather Frauenchor an seinem Stand beim Brunnenfest am 10. Mai. Die Sängerinnen bieten selbst gebackene Nussecken, eine Bücherecke, handgefertigte Dekoartikel und Grußkarten an. Dazu gibt es Informationen über Aktivitäten des Chors. Anfang Juni folgt die Konzertreise ins belgische Gent mit einem Auftritt in der St. Baafskathedrale. Nach den Chorferien beginnen die Proben ab dem 21. Juli für das Konzert im Februar 2016. Interessierte Frauen können mitmachen. Geprobt wird dienstags, 20 Uhr, in der Gaststätte „Zur Post“ in Anrath. Weitere Informationen unter Tel. 02156/40996.

Im Gemeinschaftsraum des Seniorenhauses Vorst — Kandergarten — herrscht zurzeit reges Treiben. Die Ausrichter des Schützenfestes in Vorst, die Kehner Junggesellen, erhalten tatkräftige Unterstützung zum Ausschmücken des Ortes. Speziell vorbereitetes rotes und weißes Kreppband wird von den flinken Fingern der Bewohner des Seniorenhauses zu Rosen gedreht und mit einem Draht befestigt. So vorbereitet, kann der Ort dann weiß-rot erblühen, als Zeichen, dass bald die große Schützenfestwoche beginnt. Jutta Hartmann, Leiterin des Seniorenhauses der Alexianer: „Wie schnell und akkurat die Bewohner hier die Rosen drehen, ist wirklich beeindruckend.“

Bleiben wir noch beim Schützenfest in Vorst. Das beginnt ja eigentlich erst am Freitagabend — doch schon am vergangenen Wochenende war im Dorf einiges los. Am 1. Mai stand zunächst das große Maienreiten auf dem Programm. Am Samstag setzte dann der Heimatverein Vorst mit Unterstützung der Feuerwehr auf dem Vorster Marktplatz vor der Gottharduskirche den um drei Meter gekürzten Maibaum auf. Hunderte von Zuschauern, darunter Mitglieder der drei Vorster Schützenbruderschaften, schauten dem Ereignis zu. Mit dabei: Kanderkönig Jan Nossemes mit seinen Ministern. Außerdem wurden am Wochenende die Offiziersbäume der Kander gesetzt. Zum ersten Mal erhielten die Schill‘schen und die Knüppeljungen, Nachwuchs der Bruderschaft, kleine Offiziersbäume.