St. Tönis Hoteser Weg: Jetzt kommt doch die Kettensäge

Leitungen gefährdet: Bäume müssen fallen.

Foto: Reimann

St. Tönis. Es gibt Dinge zwischen Stadt und Bürger, die laufen — drücken wir’s vorsichtig aus — komisch. Das denken sich derzeit auch Anwohner des Hoteser Wegs im St. Töniser Osten. Sie ärgern sich seit längerem über die Bäume, die bei ihnen am Straßenrand stehen. Das sind Stieleichen, die, wenn sie geschnitten werden, recht strubbelig aussehen. Und von ihrem Wuchs passen sie auch nicht wirklich in ein Wohngebiet. Was die Anwohner bewogen hatte, anzubieten, neue Bäume aus eigener Tasche zu finanzieren.

Jetzt gibt’s für das Problem eine überraschende Lösung: Die Kettensäge kommt zum Einsatz. Die meisten Bäume werden schlichtweg umgehauen. Dabei hatte die Stadtverwaltung das in ersten Stellungnahmen noch ausgeschlossen. „Da diese Bäume grundsätzlich vital und gesund sind, sieht Stadt im Augenblick keinen Grund, sie zu fällen“, hatte es im Dezember geheißen.

Die überraschende Wende kam mit der Frage, ob die Bäume nicht die Versorgungsleitungen gefährden. Da wiederum, so hieß es, sei Energieversorger NEW der richtige Ansprechpartner. Also kam man neu rein, die NEW kontrollierte. Und so nahmen die verblüfften Anwohner kürzlich folgende Info der Stadt zur Kenntnis: „Eine Überprüfung der NEW Netz ergab einen Handlungsbedarf bei den städtischen Bäumen im Bereich Hoteser Weg“, teilte ihnen das Umweltamt der Stadt mit. Sprich: Es gibt neue Leitungen und im Zuge dieser Arbeiten werden Bäume gefällt. 14 kommen weg, für sechs gibt es einen Ersatz, zwei bleiben stehen. Es steht sogar schon fest, was danach gepflanzt wird: „Stadtbirne (nicht fruchtend)“, so das Umweltamt.

Über unmäßigen Wuchs werden sich die Anwohner dann keine großen Gedanken mehr machen müssen: Die Stadtbirne wächst rund 20 Zentimeter im Jahr.