Hubertusschule wird 100: Ein Fest mit viel Nostalgie
Die Hubertusschule ist 100 Jahre alt geworden. Das wurde in einem kleineren Rahmen als geplant gefeiert.
Schiefbahn. Am 1. April 1912 war das Gebäude der Dependance der Schiefbahner Volksschule an der Schillerstraße fertiggestellt worden. Die Jubiläumsfeier der späteren Hubertusschule hätte deswegen eigentlich schon viel früher stattfinden sollen.
Sie war verschoben worden, nachdem ein Tag zuvor ein Schüler plötzlich verstorben war. Jetzt wurde gefeiert — im kleineren Rahmen als ursprünglich geplant.
Stramme Scheitel und Zöpfe bei den Schülerinnen und Schülern sollten ebenso nostalgisches Flair verbreiten wie die Lehrerinnen in ihren Rüschenblusen und langen Röcken.
Nostalgisch angehaucht waren auch viele Spiele auf dem Schulhof: Das Scheppern kam vom Dosenwerfen, die St. Sebastianer boten ein Armbrustschießen an, und zünftig wie in der Zeit vor dem elektronischen Spielzeug ging es auch beim Nägelschlagen zu.
Jede der aktuell sechs Klassen hatte einen Spiel- sowie einen Speisestand aufgebaut. Wissensdurst wurde im Musikraum gestillt: In der Ausstellung waren alte Schulbänke, Tafeln und Tornister zu sehen, Tintenfässer sowie Zeugnisse.
Vor allem Lehrerin Bea Rüster (36) hatte die Exponate zusammengestellt. In Schulheften waren sorgfältig gezeichnete Hakenkreuze zu sehen, sie erinnerten ebenso wie Hitler-Zitate an unselige Zeiten.
„Jutta steigt. Sie muss aber weiter fleißig üben“, war 1962 in einem Zeugnis zu lesen. Was auffiel: Die vor 100 Jahren eröffnete Schule war ein relativ kleines Gebäude — die Schule war über die Jahrzehnte hinweg immer wieder erweitert worden.
Und wie ist die Jubiläumsschule nach 100 Jahren aufgestellt? Angela Bönn-Griebler (62), seit drei Jahren kommissarische Schulleiterin, räumt ein, dass die Hubertusschule bessere Tage erlebt hat: „Als ich vor fünf Jahren hier anfing, hatten wir rund 250 Schüler und zwölf Klassen. Jetzt sind es 124 Schüler, die in sechs Klassen unterrichtet werden.“
Eine Konsequenz des Schülerrückgangs: Die Hubertusschule muss zwei Räume im Neubau abgeben, die künftig für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren genutzt werden. Während schon im Vorjahr keine zwei Eingangsklassen gebildet werden konnten, reichten die 25 Anmeldungen in diesem Jahr auch nur für eine Klasse.