Hundebesitzer haben Angst vor Gift-Ködern
Am Düngelshof gab es mehrere Funde. Das Ordnungsamt ist eingeschaltet worden.
St. Tönis. Daisy und Felix lieben Fisch, also haben die kleinen weißen Terrier kräftig zugelangt, als sie den Köder unterm Busch fanden. „Als ich gesehen habe, was die da fressen, war es schon zu spät“, sagt Gabi Brüning, die Besitzerin. In der folgenden Nacht haben die Hunde sich mehrfach übergeben. „Danach ging es ihnen aber wieder besser“, erzählt Gabi Brüning. Sie sei deshalb nicht beim Tierarzt gewesen. Auch den Fisch hat die Hundebesitzerin nicht untersuchen lassen. „Ich weiß also nicht, ob der vielleicht vergiftet war.“
Auch an zwei weiteren Stellen hat die Gruppe um Gabi Brüning, die sich jeden Abend im Park hinter der Straße Am Düngelshof im St. Töniser Pippergebiet trifft, in der vergangenen Woche Essensreste gefunden, die wie Köder für Hunde aussahen. „Am Kindergarten Biberburg lagen vier Bratwürste im Grünen“, erzählt Mathilde Longerich, „das sah nicht nach entsorgtem Hausmüll aus.“ Und der Hund von Ute Heinrichs, die ebenfalls zu der Gruppe der abendlichen Gassi-Gänger im Park gehört, zog vor ein paar Tagen eine Tüte mit Hähnchenfleisch aus dem Gebüsch. „Ich habe mich beim Veterinäramt erkundigt, aber ich hätte das selbst zahlen müssen und das ist mir doch zu teuer“, sagt Mathilde Longerich. Allerdings sei das Ordnungsamt eingeschaltet.
Antje Heymanns von der Polizei rät, andere Hundebesitzer zu warnen und die möglichen Köder einzusammeln. „Wenn noch mal ein Tier erkrankt, sollte der Besitzer Anzeige erstatten“, sagt die Polizeisprecherin.
Die Hundebesitzer vom Düngelshof sind jetzt besonders vorsichtig. Einschüchtern lassen wollen sie sich aber nicht. „Unsere Tiere sind alle gut erzogen und noch nie durch aggressives Verhalten aufgefallen“, sagt Mathilde Longerich. Dass sie dennoch mehrfach angefeindet wurde, betrübt die Bürgerin. „Vom Balkon rief mal jemand ‚Ey Longerich, mach den Hund fest‘. Außerdem wurde mein Auto kürzlich zerkratzt.“ Auch die anderen Hundebesitzer aus der Gruppe sind bereits beleidigt worden oder haben böse Blicke geerntet, weil sie ihr Tier nicht angeleint hatten.