NRW Imkerverein erklärt die Welt der Bienen

St Tönis · (sore) Stille Gräber auf der einen Seite, Wildblumen und konstantes Summen auf der anderen: Am  Samstag lud der Imkerverein Tönisvorst zum ersten Mal zum „Tag des offenen Fluglochs“ ein. Bei bestem Wetter informierte der Verein über seine Tätigkeiten und warb für seinen Einsatz für das friedliche Miteinander zwischen Bienen und Anwohnern.

Der Verein informierte über das Leben der Bienen.

Foto: Norbert Prümen

Seit einigen Jahren betreut der Verein schon die Wildblumenwiese auf dem Gelände des Tönisvorster Friedhofs. „So vereinen wir verschiedene Arten von Ruheorten“, sagt Waltraud Althoff-Pegels, erste Vorsitzende des Imkervereins: „Den Friedhof als Ruheort und als Ruheinsel zur Entschleunigung sowie als Augenweide für die Sinne.“ Sie präsentiert alles, was die Bienen-Oase zu bieten hat. Interessierte können sich an den Ständen informieren, aber auch einen Bienenstock von innen begutachten und sogar einen Blick auf eine neue Art der Bienenhaltung werfen: auf einen „Schiffer Tree“, benannt nach dem Hamburger Biologen Torben Schiffer und gebaut von dem 60-jährigen Mitglied Klaus Albers aus St. Tönis. Mit diesen natürlich angelegten Bienenstöcke, die einem hohlen Baum nachempfunden sind, kehren die Imker zu einer sehr natürlichen Art der Haltung zurück und die Bienen bleiben ungestört, da der Schiffer Tree von außen komplett unzugänglich ist für Menschen. „Im Frühjahr ist der erste Bienenschwarm ganz von selbst eingezogen“, erzählt Althoff-Pegel sichtlich begeistert.

Auch die zahlreichen Gäste gehen fasziniert von Stand zu Stand und lassen sich über das Leben einer Biene, Mittel gegen Insektenstiche und die Honiggewinnung informieren. Auch viele Kinder sind vor Ort, so wie die dreijährige Emilia Neuhaus aus Krefeld, die mit ihrer Mutter gekommen ist. Emilias Opa sei im Imkerverein und auch die Dreijährige zeige schon Interesse an Opas Bienen, erzählt die Mutter. „Es ist sehr wichtig, die Menschen für die Situation der Insekten und den Umgang mit ihnen zu sensibilisieren, besonders in jungen Jahren“, ist sie überzeugt.

Diese Meinung teilt auch Günter Rauschenbach (88) aus Krefeld. Er schaut sich, angesteckt durch das Interesse seines Sohnes an der Bienenhaltung, die Veranstaltung an und filmt angetan mit seiner Videokamera. Gaby Albers, ebenfalls Mitglied des Imkervereins, ist positiv überrascht über das rege Interesse: „Es ist schön, so viele Gesichter hier zu sehen, bekannte wie neue. Auch viele Kinder sind da, das ist schön! Das sind schließlich die Nachwuchsimker von morgen.“