Immer mehr Urnenbestattungen
Willichs Friedhöfe werden umstrukturiert und auf Dauer kleiner.
Willich. Der Anteil der Urnenbestattungen steigt stetig. Er liegt mittlerweile bei über 60 Prozent. Deshalb hat die Willicher Stadtverwaltung mittelfristig eine Umstrukturierung der Willicher Friedhöfe vor. Ziel ist es, Grabfelder, die aufgrund von nicht mehr zeitgemäßen Wegebreiten und Wegeführungen oder Belegungsanordnungen nicht mehr genutzt werden, ab einem bestimmten Stichtag für weitere Belegungen zu sperren.
Lücken in Grabfeldern in Randbereichen der Friedhöfe sollten nicht geschlossen werden. Die Größe der Friedhöfe wird schrumpfen. „Wir reden hier über einen Zeitraum von 2039 bis 2048“, so Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans im jüngsten Abgaben- und Gebührenausschuss.
Diskutiert wurde im Ausschuss auch über einen CDU-Antrag. „Nach Ablauf der Liegezeiten werden Grabsteine beziehungsweise Gedenkstätten in der Regel von Seiten der Stadt entfernt und entsorgt. Hierdurch geht Willich ein Stück Geschichte verloren.“ So formuliert es die CDU. Sie fordert, unterstützt durch die anderen Fraktionen, dass die Verwaltung Vorschläge erarbeitet, wie eine Sicherung erfolgen könne. „Es geht vor allem darum, das wirtschaftlich beste Verfahren zu finden, um wertvolle Grabsteine zu sichern“, erklärte Kämmerer Willy Kerbusch. Die Kosten dürften keinesfalls über den Gebührenhaushalt abgerechnet werden. Kerbusch sagte, es gebe keine Ideallösung. Für ihn steht fest, dass die Sicherung wertvoller Grabsteine zeitgleich in allen Ortsteilen erfolgen solle. „Angehörige sollten nicht zur Kasse gebeten werden“, forderte Ralf Klein (FDP).
Geschäftsbereichsleiter Andreas Hans darüber, dass die Größe von Willichs Friedhöfen in Zukunft schrumpfen wird.
Ausschussvorsitzender Hans-Joachim Donath sprach das Thema „Grabsteine im Konrad-Adenauer-Park“ an. „Die gehören uns nicht, das ist Sache des Kulturausschusses“, so Kerbusch. Er versprach, dem Abgaben- und Gebührenausschuss eine Liste aller Ehrengräber vorzulegen. „Die müssen wir erhalten, dazu sind wir klar verpflichtet.“
Die CDU hatte auch beantragt zu prüfen, ob auf den Friedhöfen eine weitere Bestattungsform eingeführt werden könnte: Der „Memoriam-Garten“ existiere etwa in Mönchengladbach. Grund für den Antrag: Viele Hinterbliebenen wohnen zu weit weg oder sind aus beruflichen oder familiären Gründen nicht in der Lage, sich um eine angemessene Grabpflege zu kümmern. Ein Memoriam-Garten wird von Fachbetrieben angelegt und gepflegt, er lässt verschiedene Bestattungsformen zu. rudi