Initiative "Willicher Kinder": Eltern reden weiter mit

Politik will nicht an den Wünschen vorbei entscheiden.

Willich. Die Initiative „Willicher Kinder“, die erfolgreich gegen einen Wegfall der Vergünstigungen für Geschwisterkinder an Offenen Ganztagsschulen und Kindertagesstätten gekämpft hatte, meldet sich weiter zu Wort. „Uns geht es unter anderem darum, die Betreuungsangebote zukunftsfest zu machen“, erklärte Sarah Bünstorf von der Elterninitiative im Schulausschuss.

Die Initiative geizte nicht mit Vorschlägen und Denkanstößen. So regte sie an, eine Bedarfsabfrage durchzuführen. Außerdem müsse die Vergabe der Plätze für die Offene Ganztagsschule transparenter werden. Günter Rönz schlug vor, im Rahmen der Bedarfsabfrage in Erfahrung zu bringen, wie die Eltern zum Rhythmisierten Ganztag stehen.

Ralf Klein (FDP) lobte das Engagement der Initiative. Er sehe die Gefahr, dass der Ausschuss ohne sie an den Elternwünschen vorbei entscheiden könnte.

Geschäftsbereichsleiter Bernd Hitschler-Schinhofen zeigte ein Problem auf: „Bisher hat jede Schule selbst über ihr Konzept entschieden. Wenn wir die Elterninitiative mitentscheiden ließen, würden wir dieses System ein Stück weit zurücknehmen.“ Elternvertreter seien in den Schulen immer eingebunden. Er schlug vor, „das schulscharfe Vorgehen beizubehalten“.

Auch die Vergleichbarkeit bei der Vergabe der begehrten Plätze sei nicht machbar, „weil Sozialdaten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht preisgegeben werden dürfen“. Von einer Bedarfsabfrage hält er nichts: „Die Eltern tendieren dazu, Bedarf geltend zu machen, wenn die Entscheidung noch nicht konkret ansteht.“ Er sicherte aber zu, dass nach Rücksprache mit der Firma Komplan, die die Schulbedarfsplanung für die Stadt vornimmt, verlässliche Zahlen ermittelt werden könnten. Die CDU teilt diese Auffassung — im Gegensatz zur SPD.

Schuldezernentin Brigitte Schwerdtfeger erklärte der Elterninitiative, wie sie auch künftig mitmischen könne: „Die Verwaltung ist offen für Gespräche. Sie können Bürgeranträge stellen oder sich an die Politik wenden. Nur wenn wir in den Ausschüssen immer mit Ihnen Diskussionen führen würden, würden wir die Politik ad absurdum führen.“

Gegenüber der WZ sagte Sarah Bünstorf, der Ausschuss sei nicht auf alle Anregungen eingegangen. Aus ihrer Sicht sei es wichtig, auch Kindern, die nicht an der Ganztagsschule teilnehmen, ein Mittagessen zu bieten und dieselbe Ferienbetreuung wie für Ogata-Kinder. So könnten die Anmeldungen für den Offenen Ganztag zurückgehen.