Jazz-Duo begeistert im Kulturcafé
Deux Grands Cafés transportierte mit Akkordeon und Piano Emotionen.
Schiefbahn. „Wir sind eben Kaffeejunkies“, kommentierten Gregory Gaynair und Jörg Siebenhaar ihren Bandnamen „Deux Grands Cafés“, zwei große Kaffees. Das Jazz-Duo spielte am Samstagabend im „Kaffee Art“ und lockte damit zahlreiche Gäste an. „Ich hoffe, wir werden eine Menge Spaß zusammen haben“, begrüßte Gaynair, der Pianist mit den jamaikanischen Wurzeln, das Publikum im voll besetzten Café.
Duomitglied Jörg Siebenhaar, der Akkordeon spielte, kündigte an: „Wir werden unter anderem Jazz, Tango und Swing spielen. Dabei sind alle unsere Stücke selbst geschrieben.“ Dann begann das Duo zu spielen und beeindruckte das Publikum mit dem Bossa Nova-Song „Sleepless in Prag“.
„Ich habe da jemanden in Düsseldorf kennengelernt, musste dann aber nach Prag und habe dort dann eine ziemlich schlaflose Nacht verbracht“, erzählte Gaynair dem Publikum. Das Stück begann ruhig und voller Sehnsucht, wurde später aber lauter und lebendiger, bevor es wieder ruhig und friedlich ausklang.
Wie der Name verrät, ist das Duo leicht französisch angehaucht, und einige ihrer Stücke tragen französische Namen. So auch „Parlez-vous français?“, das mit seinem munteren Tempo und den schnellen Läufen fröhlich, unbeschwert und verspielt erschien. „Nun gehen wir nach Argentinien, nach Buenos Aires, um genau zu sein“, kündigte Gaynair den „Tango Angelito“ an.
Dunkel, dramatisch und fast schon bedrohlich begann dieses Stück, das voll von der typisch feurigen Dramatik des Tangos war. In atemberaubend schnellen Läufen präsentierten die Musiker ihr Können, dabei spielten sie laute und lebhafte Passagen und wechselten anschließend in ruhigere Motive, bis sie schließlich in einem wilden, dramatischen und ungeheuer gewaltigen Schluss endeten. Kein Wunder also, dass das Publikum restlos begeistert war.
„Unser nächstes Stück wird etwas ruhiger“, sagte Gaynair und spielte anschließend die ersten Noten von „Genezareth“. Das Stück begann in einem langsamen Tempo, sentimental und mit einem Klaviersolo, einer zarten und sehnsuchtsvollen Melodie.
Anschließend setzte Siebenhaar auf dem Akkordeon mit recht tiefen Tönen ein und übernahm nun das Hauptmotiv, während Gregory Gaynair in dieser Passage Begleitmotive spielte. Auch hier wechselten die Musiker in einen schnellen und dramatischen Teil, bevor sie wieder das eher sentimentale Motiv des Anfangs spielten.
Sie endeten schließlich ruhig und langsam in einem harmonischen Akkord, der in der Stille des andächtig lauschenden Publikums verklang, bevor dieses erneut in Applaus und „Bravo“-Rufe ausbrach. Und natürlich ließen die Gäste ihre Musiker nicht ohne eine Zugabe gehen.