Willich/Tönisvorst Jugendstil und schöne Blumen
Geflüstert wird heute über eine Krefelder Villa, Blüten am Kreisverkehr und Zigaretten am Vorster Sportplatz.
Willich/Tönisvorst. Ein Spezialist für denkmalgeschütze Bauten ist mittlerweile Christian Paschertz. Der Chef der Willicher Immobiliengesellschaft W. Paschertz GmbH hat unter anderem die Halle 18 an der Anrather Straße im Stahlwerk Becker als Wohn- und Geschäftshaus herrichten lassen. Aktuell ist er gerade in Krefeld sehr aktiv: Mit Hilfe von Crowdfunding lässt er eine sehr schöne, denkmalgeschütze Villa sanieren. „Es ist eine Perle“, sagt Christian Paschertz über das Jugendstil-Gebäude an der Uerdinger Straße 254, das zwischen 1908 und 1910 von Paul Josef Schilbers gebaut wurde. In der Villa Waldhof sollen acht Eigentumswohnungen entstehen. „Wo gibt es denn noch eine leerstehende Villa — und auch noch in Bockum —, die man sanieren kann?“, ergänzt der 37-jährige Willicher, der die Investitionssumme von einer halben Million Euro über Crowdfunding im Internet zusammenbekam und damit in Krefeld Vorreiter ist. Mit Summen ab 500 Euro konnten sich Geldgeber an seinem Projekt beteiligen und bekommen am Ende ihr Geld plus Zinsen zurück. Die Bauarbeiten sollen Ende des Jahres beginnen.
Unbedingt sehens- und bewundernswert ist nicht nur die Villa Waldhof in Krefeld, sondern auch das im Vorjahr angelegte Naturblumen-Beet am großen Kreisverkehr in Alt-Willich. Diese Meinung vertritt jedenfalls Anwohnerin Marianne Bieniek. „Sicher habe nicht nur ich, sondern viele, viele Bürger, die diesen Hauptübergang benutzen, große Freude an dieser blühenden Natur — im Gegensatz zu dem durchflutenden Automobil-Verkehr“, schreibt sie an den Stadtflüsterer — verbunden mit der Anregung, einmal einen Blick auf dieses Blütenmeer zu werfen. Was schon geschehen ist.
Ein ganz besonderes Stück Natur findet sich auch im Garten der Lebenshilfe-Wohnstätte in St. Tönis. Dort entdeckte der Stadtflüsterer vor einigen Tagen ein Thermometer, das von einer Kletterpflanze „umarmt“ wird. Folge: Die Pflanze hält die Temperatur-Anzeige konstant bei 22 Grad. Was ja gerade in diesem „Sommer“ ein besonders freundlicher Service ist.
Kennen die den Reiseveranstalter Holiday Land in Viersen? Im jüngsten „Zeitspuren“-Heft der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich war er mit einer Anzeige vertreten — nach eigenem Bekunden nicht zum ersten, wohl aber zum letzten Mal. Das zumindest ließ das Unternehmen durch Sabina Fuhrmann in einer Mail an alle wissen, die die „Zeitspuren“ regelmäßig per E-Mail empfangen. Das sind nicht wenige: Die Liste reicht von Manfred Adomat bis zu Yasuo Inadome. Besagte Frau Fuhrmann beklagt sich in der Mail: „Trotz regelmäßiger Anzeigen ist aus Ihrem Kreis noch keine einzige Buchung zustande gekommen.“ Daher könne sie den Verein nicht weiter unterstützen. Was wiederum Vereinsmitglied Franz Auling im gleichen Postverteiler zu einer Reaktion veranlasst: „Die Frage, warum Ihre Werbung bisher so wenig Resonanz gefunden hat, würde ich mir eher als Unternehmerin zunächst einmal selbst beantworten — Nachfrage entsteht primär aus einem attraktiven Angebot. So sehen und verstehen wir das in Willich“, schreibt er.
Jürgen Cox (Grüne) regte sich im Tönisvorster Stadtrat darüber auf, dass wohl kürzlich ein Zigarettenautomat in unmittelbarer Nähe des Vorster Sportplatzes, auf dem Grünstreifen neben den Parkplätzen, installiert worden sei. Cox: „Das passt ja wohl gar nicht an dieser Stelle.“ Bürgermeister Thomas Goßen konnte sich die Installation dort nicht erklären, will in der Sache jetzt aber Dampf machen.
Nicht nur eine Kinderprinzessin wird es in der kommenden Karnevalssession in Tönisvorst geben. Wie der Stadtflüsterer aus gut unterrichteten Kreisen erfahren hat, soll am 11.11. auch ein großes Prinzenpaar proklamiert werden. Um wen es sich handelt, wurde noch nicht verraten.
An das Jubiläum der Städtepartnerschaft Willich-Linselles denkt Bürgermeister Josef Heyes gerne zurück. Ein völlig unerwarteter Programmpunkt beschäftigte ihn gedanklich sogar noch Tage später: Die Musiker der Philharmonie Linselles waren am Sonntagmorgen „mit Pauken und Trompeten“ aufmarschiert, um den Bürgermeister aus den Federn zu werfen. Und das nach einer Jubiläumsfeier, die erst am frühen Sonntagmorgen zu Ende gegangen war. Dieser Weckruf der besonderen Art bestärkte ihn nochmals in seinem Urteil: Die Feier der Freundschaft erfüllte unter allen Beteiligten ihren Sinn.
Bleiben wir in der Familie: Christoph Heyes hat einen neuen Job. Nach mehr als sechs Jahren im Deutschen Bundestag ist der Schiefbahner seit dem 1. Juli als Leiter des Vorstandsbüros zum Bundesverband Deutsche Startups gewechselt. „In meiner Zeit im Parlament durfte ich unendlich viel lernen und unzählige spannende Menschen treffen. Dafür möchte ich mich vor allem bei Uwe Schummer bedanken“, schreibt der ehemalige Leiter des Abgeordnetenbüros auf Facebook. Und den gewohnten Blick auf die Reichstagskuppel müsse er auch nicht missen.