Kinderzug für alle Generationen
In Neersen ging es um lokale Themen — und einfach um Spaß.
Neersen. Diesen Kinderzug dürfte Dunja Stolarski so schnell nicht vergessen: „Hurra, 16 Jahr“ stand auf dem Bollerwagen. „Vor 13 Jahren fiel der Zug schon mal auf den Geburtstag meiner Tochter“, erzählte Mutter Stefanie.
Die Session ist für die Karnevalsgesellschaft „Schlossgeister“ gestern Nachmittag versöhnlich zu Ende gegangen. Obwohl es diesmal kein Kinderprinzenpaar gab, war der Kinderzug doch deutlich größer als in den zurückliegenden Jahren. 15 Gruppen - im Vorjahr waren es neun - zogen durch den Ort. Die Straßen waren gesäumt von Familien mit Kindern, und es hatte sogar aufgehört zu regnen, als es pünktlich um 14.11 Uhr losging.
Worüber sich Zugleiter Jürgen Leipertz besonders freute, war, dass nicht nur mehr Gruppen als sonst dabei waren, sondern dass diese auch bunter und größer geworden: Allein die „Kindsköpp“, die ihre Wurzeln im Kindergarten Bengdbruchstraße haben, kamen mit 40 Jecken.
Thematisch ging es um zentrale Probleme im Ort: „Die Säle gehen unter, gefeiert wird noch munter“, lautete das Motto der Schiefbahner „Torfmöps“. Ihre Kulturhalle wirkte wie ein untergehendes Schiff.
„Alle Mann wollen Pizza, denn Pizza macht spizza“ — der Unternehmerstammtisch „Mittwoch INN“ spielte auf das Orangerie-Debakel an. Die Männer um Roland Samanns, der wieder seinen Unimog zur Verfügung gestellt hatte, waren als Pizzabäcker verkleidet. Ihr Slogan: „Ach wie gut, dass niemand weiß, unser Ofen ist schon heiß.“ Auf der „Arche Noah“ (Nachbarschaft Am Roth) hieß es: „Selbst die Tiere sind es satt, dass Neersen keine Orangerie mehr hat“.
Der Freundeskreis um die Familie Grapentin hatte keine lokalpolitische Botschaft. Die Teilnehmer hatten sich als Frösche verkleidet: „Wir Frösche hüpfen, tanzen, springen, werfen Kamelle und quaken statt zu singen.“