Kirchengemeinde St.Tönis: Ärger über „Meinungsmache“
Nach einer Kandidaten-Diskussion vor der Kommunalwahl hatte es Kritik gegeben, der„Stadtflüsterer“ berichtete darüber. Das wiederum hat die Organisatoren der evangelischen Kirchengemeinde geärgert.
St. Tönis. Auf den Stadtflüsterer der WZ sind die Verantwortlichen der evangelischen Kirchengemeinde St. Tönis, allen voran Pfarrerin Daniela Büscher-Bruch, derzeit nicht gut zu sprechen. Dieser hatten den Lesern, kurz nachdem die Jugend der evangelischen Gemeinde mit den drei Bürgermeister-Kandidaten eine Gesprächsrunde durchgeführt hatte, Kritik aus der Politik geflüstert, wonach die Auswahl einiger junger Leute bei der Moderation oder bei der Vorbereitung unglücklich gewesen sei. Zumal daran neben dem städtischen Auszubildenden Kevin Schagen, der das „Duell“ gemeinsam mit Moritz Meier moderierte, auch der städtische Schulsozialarbeiter Frederik Bovendeerd beteiligt gewesen sei.
Irgendeinen Klüngel oder womögliche Absprachen der Fragen mit einzelnen Kandidaten weisen Kevin Schagen und Jugendleiter Volkmar Büscher mit Entschiedenheit zurück. „Wir wollen nicht nachtreten, sondern möchten richtigstellen, dass die jungen Leute diese Diskussionsrunde lange und akribisch vorbereitet und diese auch vorurteilsfrei, ohne jeden Maulkorb und mit viel Geschick durchgeführt haben“, sagt Volkmar Büscher.
Linda Hirt, Presbyterium
Bei Mit-Moderator Kevin Schagen (21) ist immer noch der Frust und Ärger über die Mutmaßungen des Flüsterers zu spüren. Auch er stellt klar: „Wir haben Wochen vorher die Jugendlichen hier im Gemeindezentrum, aber auch über die Politik-Lehrer des Gymnasiums und der Realschule um Fragen an die Kandidaten gebeten, die wir dann geordnet und 1:1 an Thomas Goßen, Uwe Leuchtenberg und Rüdiger Eberspächer weitergegeben haben.“ Alle drei Kandidaten seien über die konkreten Fragen nicht unterrichtet gewesen, wohl aber per Mail vorab über die einzelnen Themenbereiche.
„Wir brauchen für unsere ehrenamtliche Arbeit die jungen Menschen und möchten, dass sie sich auch zukünftig engagieren“, sagt die Vorsitzende des Presbyteriums, Linda Hirt. Sie führt weiter aus, dass sie gelernt habe, respekt- und vertrauensvoll mit den Anderen umzugehen. Es sei kontraproduktiv, wenn über die Köpfe hinweg eine kritische Meinungsmache gemacht werde.
„Man hätte die Veranstalter ja auch mal über ihre Meinung zu den Mutmaßungen fragen können“, sagt sie weiter. Auch die Pfarrerin ist enttäuscht, wie das gelaufen sei. Daniela Büscher-Bruch: „Zwischen den Zeilen steckte eine Unterstellung.“ Auch in einigen Leserbriefen hatten junge Erwachsene schon einiges klar gestellt.