Willich Kita ist jetzt in einer Villa untergebracht

Die „Brücke“ musste umziehen: 35 Kinder spielen nun in einem großzügigen Domizil aus den 50er Jahren.

Foto: Lübke

Neersen. Es gibt sie, die Metamorphose vom unscheinbaren Entlein zum schönen Schwan — das wurde gestern am frühen Nachmittag an der Kirchhofstraße 20 in Neersen deutlich: Die Kinder der kleinen, bescheidenen Kindertagesstätte an der Verresstraße, einst eine Depenance der Kita Bengdbruchstraße, mussten ihr Domizil im ehemaligen Pfarrheim verlassen, weil auf diesem Grundstück ein Altenheim errichtet werden soll.

Jetzt „residieren“ die 35 Kinder (20 von ihnen unter drei Jahre) und die acht Mitarbeiterinnen in einer großzügigen Villa aus den 50er Jahren. An der Kirchhofstraße haben sie rund 300 Quadratmeter Platz zum Spielen, hinzu kommt ein großer Außenbereich. Kein Wunder, dass die Kleinen gestern bei der offiziellen Eröffnung ganz schön stolz waren.

Die Grundstücksgesellschaft hatte das arg renovierungsbedürftige Objekt mit der riesigen Gartenfläche erworben. Das Haus der Bauunternehmer-Familie Vennedey wurde für rund 400 000 Euro modernisiert und auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet. Insgesamt wurden in das Projekt knapp zwei Millionen Euro investiert, wobei der Gewinn aus dem Verkauf der Bauflächen gegengerechnet werden muss.

Allein im Vorgarten der Villa sollen drei Einfamilienhäuser entstehen. Für die Kinder bleibt aber immer noch Platz satt. Bärbel Jansen als Einrichtungsleiterin (sie wird von sechs Mitarbeiterinnen und einer Kraft im Anerkennungsjahr unterstützt) erinnerte daran, dass die „Brücke“ 2013 als „kleine Krippeneinrichtung“ etabliert worden war. „Ich möchte danke sagen, dass es hier so schön geworden ist“, sagte Jansen.

Das besondere Flair kommt von dem Zusammenwirken zwischen Alt und Neu: So wurde aus der Schwimmhalle ein großer Gruppenraum, das Wandmosaik konnte jedoch erhalten bleiben. Rund 60 Jahre alt sind die Einbauschränke in dem Flur, der kein Ende zu nehmen scheint. Keine Frage: Diese Kita hat ihren Charme.

Gut ist angesichts der vielen Zuzüge, dass die Zahl der Plätze im Vergleich zur Verresstraße jetzt von 20 auf 35 aufgestockt werden konnte. „Ich denke, dass wir in Neersen auch für das kommende Kindergartenjahr genügend Plätze vorhalten“, erklärte Kindergarten-Sachbearbeiter Michael Süßbeck. Die Stadt ist Trägerin der „Brücke“.