Klasse 6b jagt den Hotzenplotz
Theater haben Schüler des Lise-Meitner gemacht.
Anrath. „Sehr gut, das hat viel besser geklappt.“ Das Lob von Michael Daners, Klassenlehrer der 6b des Anrather Lise-Meitner-Gymnasiums, lässt die Gesichter der Sechstklässler auf der Bühne strahlen. Ein solches Lob bei der Generalprobe tut gut.
Aber Zeit, es zu genießen, gibt’s nicht. Vielmehr räumen die Schüler blitzschnell die Requisiten der modernen Theatervariante des Räuber Hotzenplotz von der Bühne und schleppen dafür die Utensilien für das nächste Stück heran.
„Wir führen nämlich zwei Stücke auf“, erzählt Lea (elf Jahre) und macht es sich mit Puppe im Arm auf dem blauen Liegestuhl bequem. So startet nämlich die erste Szene des zweiten Stückes mit dem Titel „Zauberhaft artig“, das die Schüler der Klasse 6b, wie auch den Hotzenplotz, in Eigenregie geschrieben haben.
Seit einer Woche dreht sich bei den vier sechsten Klassen des Gymnasiums alles rund ums Theater. Zum nunmehr elften Mal findet das Projekt „Theaterwoche“ statt. Innerhalb einer Woche beschäftigen sich die Schüler mit dem Thema und entwickeln eigene kleine Stücke, die am Freitag von 10 bis 13.30 Uhr vor elterlichem Publikum und Schülern zur Aufführung kamen.
Inzwischen ist „Zauberhaft artig“ angelaufen. Sprecherein Naomi (11) hat auf einem gemütlichen Sessel links neben der Bühne Platz genommen. Gekonnt gibt die Technik, hier sind die beiden elfjährigen Klassenkameraden Sven und Leonard am Werk, einen Lichtspot auf sie.
Naomi beginnt zu lesen und auf ein Zeichen von Raphael (11) öffnet sich der Bühnenvorhang. Die Texte sitzen hervorragend und Szene für Szene rollt über die Bühne. Nur bei der Hochzeitszene sind sich Schauspieler und Technik nicht einig. Die beiden Techniker lassen bunte Lichtkegel kreisen.
„Wir sind doch nicht in der Disco, sondern bei einer Hochzeit“, schallt es von der Bühne hinauf. Die Schauspieler setzen sich durch. Statt kreisendem Discolicht gibt es eine gleichmäßige Ausleuchtung der Bühne. Hinter der Bühne rupft sich Luisa nach ihrem Auftritt schnell die schwarze Perücke vom Kopf und löst die Haarklammern in den eigenen Haaren. „Es ist ganz schön warm darunter“, sagt die Zwölfjährige, die die Stiefmutter im Stück spielt.
Dann plötzliche Aufregung, eins der Mikros ist ausgefallen. Ein klarer Fall für die Technik, die das Problem behebt. „Theater spielen ist schon aufregend. Meine größte Sorge ist es, dass ich bei der Aufführung meinen Text vergessen könnte“, erzählt Charlotte (zehn Jahre), die im zweiten Stück die Hauptrolle spielt. Sie ist nämlich Alice, um die sich alles dreht.
Am Freitag setzten die Aufführungen den Schlussakt unter eine aufregende Theaterwoche.