Willich „Black Brothers“ sind so gut wie das Original

Willich. · Ein Rock-Abend im Stil des Kultfilms „Blues Brothers“ gefiel den Gästen im Saal Krücken.

Nicht nur die „Jake“- und „Elwood“-Darsteller kamen im schwarzen Anzug mit Hut und Sonnenbrille.

Nicht nur die „Jake“- und „Elwood“-Darsteller kamen im schwarzen Anzug mit Hut und Sonnenbrille.

Foto: Norbert Prümen

Der frisch renovierte Saal Krücken in Willich hat seine „Feuertaufe“ überstanden. Feurig, verrückt, intensiv und jubelnd ging es zu, als jetzt die „Blues Brothers“ reinschauten. Eigentlich waren es die „Black Brothers“, in den Masken von Jochen Contzen, Bernd Hahlen und Frank Henkes, die mit ihrer Band BBH (steht für Bad Bone Horns) und weiteren Interpreten ein groß gefeiertes Konzert gaben. Gerade hatten elf als Nonnen verkleidete Willicherinnen, darunter neben „Rampensau“ Sandra auch Ruth, Angela und Anke, die Bühne betreten, begannen mit der Geschichte aus dem Kultfilm des Jahres 1980, als einem Kloster in Chicago das Geld ausging und daraufhin Jake und Elwood ihre alte Band reaktivierten.

Als die „Black Brothers“ hatten „Jake“ und „Elwood“ jahrelang mit ihrer Band im ehrwürdigen Kaisersaal Schiffer vor weit über 500 Gästen gesungen und gespielt. „Das letzte groß gefeierte Konzert muss im März 2015 gewesen sein“, sagte der ehemalige Kaisersaal-Wirt Heinz Schiffer (60), der jetzt mit seiner Frau Brigitte mittendrin war. Auch die Technische Beigeordnete Martina Stall ließ sich den Spaß nicht entgehen – neben Willy Kerbusch, der mit der städtischen Grundstücksgesellschaft, der die Immobilie gehört, der Veranstalter war.

Diesmal passten leider nur 200 Besucher in den Saal. Sie kamen von überall her. „Das lassen wir uns doch nicht entgehen“, sagte die Viersenerin Michaela Meyer (49), die mit acht Freunden und Freundinnen gekommen war. Ein begeisterter Fan war auch der Schiefbahner Uwe Paulsen (55): „Ich habe den Kult-Film mindestens schon 100 Mal gesehen.“ Andere Gäste kamen aus Mönchengladbach, Kempen oder Krefeld. In weniger als einer Stunde waren vor Wochen die Karten verkauft.

Als die Songs „Sweet Home Chicago“ und „Everybody Needs Somebody To Love“ gespielt wurden, wurde es heiß im vollen Saal. Jake (Jochen Contzen) entledigte sich schnell seines schwarzen Sakkos. Andere behielten es bis zuletzt an, mit der schwarzen Sonnenbrille und dem Hut, wie Stadtsprecher Michael Pluschke mit Ehefrau Marion.

Opernsängerin Richetta Manager hatte einen Gastauftritt

Saxophone, Trompeten, Bass, E-Gitarren und Schlagzeug von Michael Hahn, Wolfgang Diekmann, Georg Mahr und Markus Exner, begleiteten die Sänger nebst Background-Sängerinnen. Als „Special Guests“ traten die Opernsängerin Richetta Manager und der Gitarist Dennis Hormes aus Kempen auf. Auch einige Hits von Joe Cocker und Eric Clapton wurden gespielt.

Mit einer Ausnahme waren es die Evergreens aus dem Kultfilm und den Tourneen der legendären Blues Brothers. Lediglich auf „Rawhide“ wurde verzichtet. In der Komödie ist der Song in einem Western-Salon zu hören. Er missfiel damals vielen „Gästen“, sodass den Beiden im Original die Bierbecher um die Ohren flogen. Und das wollte man in der Realität, nicht zuletzt wegen des noch frischen Parkettbodens im Saal Krücken, nicht erleben.

Am Ende ihres Konzerts mussten die Musiker noch einige Zugaben geben.