Licht aus - Stadt sucht Fehler
Viele Bürger beklagen den Ausfall von Straßenlaternen. Die Kälte ist ein Grund, neue Leuchtmittel ein anderer.
Tönisvorst. Dass die Tönisvorster umnachtet wären, würde niemand wirklich ernsthaft behaupten. Allerdings stehen sie seit Monaten immer wieder mal im Dunkeln. Ungewohnt häufig fällt die Straßenbeleuchtung aus, was besonders in dieser Jahreszeit ziemlich unschön ist. Dass es an der Umstellung auf die neuen Birnen in den Laternen liegt, hat die Stadt mehrfach bestätigt. Aber woran hakt’s genau? Die WZ fragte nach.
"Neben den normalen Schaltkästen werden Trafos zugeschaltet", erklärt Andrea Mayr vom Tiefbau, zuständig für das Licht am Straßenrand. Das hat unter anderem den Sinn, dass die neuen Leuchtmittel ab 23 Uhr gedimmt werden können. Jetzt führt aber leider genau dieses Zuschalten immer wieder zu Ausfällen. Und damit zu massenhaften Anrufen von Menschen, die es gerne etwas heller hätten auf ihrer Straße.
"Zum Teil hat es wohl auch mit der Kälte zu tun", räumt Andrea Mayr ein. Die Lampen bekommen nicht den "Saft", den sie benötigen, um anzuspringen - Anlaufstrom heißt das. Das Ergebnis ist bekannt: Es wird dunkel in der Straße oder im Wohngebiet oder in einem größeren Bereich der Stadt. Vorherzusagen ist das nicht. "Das hängt alles so eng miteiander zusammen, dass wir es mit einer regelrechten Kettenreaktion zu tun haben", sagt die Fachfrau. Letzte Woche war an einem Abend fast ein Drittel von St. Tönis ohne Licht.
Ein weiterer Faktor kommt hinzu: Das städtische Kabelnetz ist in die Jahre gekommen. Da wirke sich ein Fehler schnell mal sehr drastisch aus, so Mayr. Es sei schon ziemlich schwierig, einen Fehler schnell zu orten.
Muss sich die Stadt vielleicht den Vorwurf gefallen lassen, dass sie ein System gekauft hat, das nicht ausgereift ist? "Nein," sagt Andrea Mayr, "definitiv nicht. Die Firma Horlemann, die die Arbeiten zusammen mit der Tönisvorster Firma Thürlings erledigt, hat da Erfahrung." So habe Horlemann etwa die Stadt Dormagen umgerüstet, aber auch kleinere Städte wie Weeze und Uedem.
Mayr ist sich sicher, dass die Probleme abnehmen werden. In Vorst, wo man begonnen habe, scheinen alle Fehler behoben zu sein. "Wir wissen, dass es weniger wird." In einem Punkt bittet sie um Verständnis: "Wir erledigen erst die systematischen Schwierigkeiten, danach kommen Einzelfälle an die Reihe." Immer wieder riefen Einwohner an, meldeten den Ausfall einer Laterne. "Das ist verständlich und wir gehen es auch an", sagt sie. Aber es dauere ein wenig. Sie gibt zu, dass sie mit einer solchen Fülle von Anrufen nicht gerechnet habe.