Lise-Meitner-Gymnasium: Kritik auch an neuen Mensaplänen
Das Meitner-Gymnasium kommt nicht zur Ruhe. Zum Essen sei im Neubau zu wenig Platz, sagt die Schulleiterin.
Anrath. Im Schulausschus wurde jetzt erneut heftig über den Bau der Mensa für das Lise-Meitner-Gymnasium diskutiert. Es fielen unschöne Begriffe wie „Legebatterie“. Der Stein des Anstoßes, den Rolf Kirsebauer (FDP) mit der Bemerkung, ihn erinnere die Bestuhlung an frühere Kinderlandverschickungen, ins Rollen brachte und den Schulleiterin Astrid Kampmann aufgriff: Zwischen den Tischen wurde 1,50 Meter Platz einkalkuliert — „viel zu wenig“, so die Schulleiterin. Die hatte ausgerechnet, dass dann zwischen den Tischen nur ein Gang von 50 Zentimetern Breite übrig bleibe und hatte extra einen Zollstock mitgebracht, um dieses Maß zu demonstrieren.
Dabei hatte alles so gut angefangen: Joachim Stukenberg vom städtischen Eigenbetrieb Objekt- und Wohnungsbau stellte die Planung vor, die eigentlich sehr gut ankam. Auch Astrid Kampmann übte keine Fundamentalkritik. Sie bezeichnete es aber als „unehrlich“, diese Planung für 180 Plätze auszugeben: „Das hat den Charme einer Legebatterie-Bestuhlung.“ Sie ist der Auffassung, dass hier höchstens 160 Personen gleichzeitig werden essen können.
Ulli Winkler (SPD) zeigte sich überrascht: „Ich dachte, die Details seien alle mit der Schule abgesprochen worden.“ Schuldezernentin Brigitte Schwerdtfeger gab zu verstehen, wie man zu der Innenaufteilung gekommen ist: „Wir haben uns da an den geltenden Richtlinien entlanggehangelt — das funktioniert in anderen Mensen auch so, warum also nicht in Anrath?“
Der Ausschuss-Vorsitzende Christian Pakusch (CDU) bot Astrid Kampmann an, mit ihr die Mensa der Uni Köln zu besuchen — die sei ähnlich eng bestuhlt und funktioniere dennoch. „Das Leben besteht nun einmal aus Kompromissen“: Rolf Kirsebauer schlug für die Mensa einen Zweischichtbetrieb vor. Ulli Winkler hatte zuvor darauf hingewiesen, dass der Vorraum der Sporthalle, in deren unmittelbarer Nähe die Mensa errichtet wird, auch noch einige Dutzend Plätze biete.
Bei aller Kritik wurde deutlich, dass an den Plänen nichts geändert wird. Bernd Sporckmann (CDU) wies in diesem Zusammenhang auf die angespannte Haushaltslage hin. Er widersprach dem „Hühnerstall-Vergleich“ und fügte hinzu: „Es muss keine Luxus-Mensa sein.“
Ulli Winkler hatte vorgerechnet, dass inklusive Eingangsbereich der Sporthalle 220 bis 230 Plätze zur Verfügung stehen würden: „Das müsste für einen Einschichtbetrieb ausreichen.“ Ach ja: Mitte Juni soll der erste Spatenstich erfolgen.