Mandolinenorchester St. Tönis 13-köpfiges Mandolinenorchester reist musikalisch quer durch Europa

St. Tönis. · Das neue Programm seines Herbstkonzerts hat das 99 Jahre alte St. Töniser Orchester der Grenzenlosigkeit von Musik gewidmet.

Beim Herbstkonzert des Mandolinenorchesters St. Tönis unter der Leitung von Andrea Jentges wirkte auch das Jugendensemble mit.

Foto: Norbert Prümen (nop)

„Musik ist die Sprache, die alle verstehen“ und „Europa – Musik ist grenzenlos“: Diese beiden Mottos standen über dem Herbstkonzert des Mandolinenorchesters St. Tönis in der evangelischen Christuskirche in St. Tönis. In Zeiten, wo manches Land der Europäischen Union den Rücken kehren will, bot das Programm des St. Töniser Mandolinenorchesters unter der musikalischen Leitung von Andrea Jentges einen wichtigen Blick auf die uralte musikalische Verbundenheit der europäischen
Länder.

Die erste Vorsitzende des Orchesters, Andrea Soumagne, begrüßte die etwa 170 Gäste. Deutsche, franko-flämische, schweizerische und griechische Komponisten aus mehreren Jahrhunderten standen auf dem Programm. Ihre Musik gleicht einer stimmungsvollen, dynamischen und bunten Reise mit den Ohren: Bei Titeln wie „Jugoslavija“ von Ralph Paulsen oder „Rumänisch“ von Jo Knümann, „Sunrise view of Zakynthos“ von Timotheos Arvanitakis und dem „Trans-Europa-Express“ von Jürg Kindle konnten die Zuhörer sich bequem zurückgelehnt davontreiben lassen.

Das Stück im 7/8-Takt war eine
Herausforderung fürs Orchester

„Ein ungewohnter Rhythmus im 7/8-Takt“ in „Jugoslavija“ sei eine Herausforderung für das Orchester gewesen, so Soumagne in ihrer Moderation. Aber: „Er ging uns ins Blut“ – und die perfekte Darbietung den Zuhörern genauso.

Eine Besonderheit war das Jugendensemble, das drei Stücke allein übernahm. Sieben junge Gitarristinnen spielten die Allemande von Tielman Susato, aber auch „Ich wollt‘, ich wär‘ ein Huhn“ von Peter Kreuder – hochkonzentriert und sicher in den Griffen. Im „Trans-Europ-Express“ reisten Alt und Jung zusammen: die jüngsten Musikerinnen wurden von zwei Stammmusikern unterstützt. Der Klang der Mandolinen, unterstützt von Gitarren, ist ein sehr besonderer: warm, im Tremolieren mitreißend, den Raum
füllend.

Seit 99 Jahren gibt es das Mandolinenorchester St. Tönis. Derzeit spielen 13 Frauen und Männer im Alter von etwa 16 bis gut 80 Jahren gemeinsam Mandoline, Mandola, Gitarre und Gitarrenbass.

Eine Zugabe gab es natürlich auch für das sehr zufriedene Publikum: Mit einem Holländischen Ständchen entließen die Musiker die Besucher in den Abend. b-r