Urteil noch im April erwartet Angeklagter zeigt sich voll geständig
Willich/Krefeld · . (sts) Vor der 1. Großen Kammer des Krefelder Landgerichtes, startete jetzt das Verfahren gegen einen 62-jährigen Willicher ganz neu. Der Prozess war im Oktober 2021 ausgesetzt worden. Dem Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft schwerer sexueller Missbrauch von Kindern in mehreren Fällen vorgeworfen.
Er soll zwischen 2014 und Februar 2019 regelmäßig sowohl seine leibliche Tochter als auch vier ihrer Freundinnen (Geburtsjahre 2006 bzw. 2007) sexuell missbraucht haben. Ein psychologischer Sachverständiger kam – vor Aussetzung des Verfahrens im Oktober – in seinem Gutachten zu dem Schluss, dass der 62-Jährige voll schuldfähig sei.
Der Willicher zeigte sich im Herbst 2021 überwiegend geständig. Er gab zu, sowohl seine Tochter als auch drei ihrer Freundinnen missbraucht zu haben. In Bezug auf eines der Mädchen, das gravierendere Vorwürfe als die anderen Jugendlichen gegen ihn erhob und weiterhin erhebt, bestritt er jedoch, sich an ihr vergangen zu haben. Aus diesem Grund beantragten sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung im Herbst 2021, ein Glaubwürdigkeits-Gutachten erstellen zu lassen. Dieses liegt nun vor, sodass die Verhandlung neu gestartet werden konnte.
Allerdings musste die beauftragte Sachverständige ihr Gutachten nun doch nicht ausführlich vorstellen, da sich der Beschuldigte zwischenzeitlich entschlossen hat, ein volles Geständnis abzulegen. Somit müssen auch seine Tochter sowie die anderen betroffenen Mädchen nicht mehr in den Zeugenstand treten.
Ein Urteil konnte aktuell nicht gesprochen werden, da die Kammer noch einen Sachverständigen hören möchte, der darüber Auskunft geben wird, ob der Mann auf der Anklagebank in Sicherungsverwahrung genommen werden sollte.
Der Willicher verbüßt derzeit eine dreijährige Haftstrafe wegen des Missbrauchs eines Kindes. Dabei handelt es sich nicht um seine Tochter oder eine ihrer Freundinnen. Zudem ist der 62-Jährige mehrfach einschlägig vorbestraft.
Der Prozess wird am Freitag, 22. April, 9 Uhr, fortgesetzt. Dann wird voraussichtlich das Urteil fallen.