Willich Neue Anrather Wache ist komplett
Nach der Feuerwehr zieht am Montag auch die Rettungswache ein. Am 21. Mai ist Tag der offenen Tür.
Anrath. „Wir sind zufrieden. Wir haben jetzt einen Zweckbau, der mit einer vernünftigen, bodenständigen Ausrüstung versehen ist und den wir in Eigenleistung zu einem Ort zum Wohlfühlen gemacht haben“, sagt Löschzugführer Robert Delvos und blickt sich mit Stolz im Eingangsbereich des Anrather Gerätehauses um.
Durch die Glastür fällt der Blick in die geräumige Fahrzeughalle, in der nebeneinander die fünf Einsatzfahrzeuge stehen. Kurz vor der Halle ist die hochmoderne Meldeanlage mit dem großen Alarmdisplay zu sehen. Erfolgt eine Meldung für einen Einsatz, zeigt die Anzeige nicht nur Einsatzort und Einsatzart, ob Brand oder technische Hilfeleistung gefordert wird, an, sondern informiert über die genaue Streckenführung zur Einsatzstelle. Hat eine Brandmeldeanlage Alarm geschlagen, können die Wehrleute dies auch direkt ablesen.
„Das Ganze erhalten wir zudem als Ausdruck, den wir mitnehmen“, sagt Michael Knauf. Dabei deutet der stellvertretende Löschzugführer auf das Fax im Regal unter dem Display. Aber nicht nur hier geht es modern und zweckmäßig zu. Die großflächig beschrifteten Türen führen zu den Umkleiden, den Sanitäranlagen, dem Büro, der Küche und dem großen Gruppenraum. Alles ist durchdacht und für die Zukunft angelegt, angefangen beim sich automatisch einschaltendem Licht beim Öffnen der Türen zur jeweiligen Herren- beziehungsweise Damenumkleide bis hin zur Türöffnung per Knopfdruck der Fahrzeughalle. Bei den Wehrleuten kommt es auf Zeit an, und dabei hilft das moderne Gebäude.
Was der Haupt- und Finanzausschuss am 4. Dezember 2013 mit seinem Beschluss auf den Weg gebracht hat, kann sich nach rund zweijähriger Bauphase sehen lassen. Die 2,35 Millionen Euro teure Feuer- und Rettungswache ist funktional und durchdacht. Kalt wirkt das Ambiente aber bei aller Sachlichkeit nicht. Dafür haben die Wehrleute gesorgt. Bilder und Gerätschaften aus dem Feuerwehrleben zieren Foyer, Küche und Gruppenraum.
„Die Feuerwache ist für uns ein zweites Zuhause geworden. Wir sind nicht nur in Sachen Einsatz und Übungen vor Ort. Wir verbringen hier auch Freizeit, und daher ist es uns wichtig, dass sich alle wohlfühlen. Feuerwehr heißt auch Geselligkeit. Hier wird auch die Feierabend-Limo getrunken und mal Karten gespielt“, sagt Knauf.
Aktuell zählt der Löschzug 52 ehrenamtlich arbeitende Feuerwehrleute, wobei in den vergangenen acht Monaten elf neue Feuerwehrmänner im Alter von 18 bis über 40 Jahren dazu gekommen sind, die allesamt Quereinsteiger sind — also vorher nicht in der Jugendfeuerwehr waren. „Wir freuen uns über jede Verstärkung, würden auch gerne Frauen aufnehmen. Feuerwehr ist kein reiner Männerjob“, betont Delvos.
Ab Montag ist der Löschzug Anrath nicht mehr allein im Gebäude. Die direkt nebenan liegende Rettungswache nimmt offiziell ihre Arbeit auf. An der Fadheider Straße steht damit ein Rettungswagen, und die Wache ist kontinuierlich mit zwei Personen in Form von Rettungsassistenten und Notfallsanitätern besetzt.
Wie die neue Feuerwache ausgestattet ist und wie alles aussieht, das können die Bürger am 21. Mai erleben. Der Kameradschaftsverein des Löschzuges Anrath lädt zu einem Tag der offenen Tür namens „Firetag“ ein. Die Feuerwehrleute zeigen Schauübungen, bieten Führungen durch das neue Gerätehaus an, die Fahrzeuge können besichtigt werden, und es gibt Rauchmelder-Demonstrationen. Des Weiteren gibt es Feuerlöscher-Übungen, und die jüngsten Besucher können sich auf eine Kinder-Spritzwand freuen, an der sie wie die Großen löschen dürfen. Die Rettungswache ist dann allerdings nicht geöffnet, da sie im Dienst ist.