Neugestaltung des Willicher Zentrums
Bestandsaufnahme zum Willicher Zentrum wurde am Donnerstag vorgestellt. An der Neugestaltung sollen viele mitwirken.
Willich. Seit vielen Jahren wird überlegt, wie der Innenstadt-Bereich von Alt-Willich attraktiver gestalten werden könnte. Bislang ohne nennenswerte Ergebnisse. Jetzt soll das Wort-Ungetüm „Integriertes Handlungskonzept“ dafür sorgen, dass die Beteiligten, salopp ausgedrückt, den Fuß in die Tür zu einer schöneren City bekommen. Bis Ende Juni soll ein Rahmen-Konzept erarbeitet werden, an dem möglichst viele mitwirken sollen. Am Donnerstag stellten Stadt- und Verkehrsplaner das Projekt vor.
Es ist Eile geboten, denn bis zum 30. Juni soll der Rahmenplan der Bezirksregierung vorliegen. Nur dann besteht die Chance, dass die Maßnahmen in den Jahren 2013 oder 2014 mit bis zu 60 Prozent aus dem Topf „Urbane Ortskerne“ gefördert werden.
„Hier ändert sich ja doch nichts“, sagte am Donnerstag schon fest resignierend ein Ehepaar, das über den Willicher Wochenmarkt schlenderte und seit etlichen Jahren ungeduldig auf Verbesserungen wartet. In unmittelbarer Nähe der Skulptur „Ungeduld“ trafen sich dann auch die Verantwortlichen, um über ihren Masterplan zu berichten.
Die Technische Beigeordnete Martina Stall, die mit ihrem Verkehrsplaner Armin Printzen und mit City-Managerin Christel Holter gekommen war, erinnerte an einen CDU-Antrag von Januar, entsprechend initiativ tätig zu werden. Und da die Verwaltung dies arbeitsmäßig nicht so schnell schultern konnte, habe man sich zwei externer Fachbüros bedient: der Bochumer Ingenieurgesellschaft für Verkehrswesen „Brilon-Bondzio-Weiser“ und dem Planungsbüro „Pesch & Partner“ aus Herdecke, das mit Horst Schönweitz und Niklas Förstemann vertreten war.
„Wir können nur punkten, wenn wir die Aufenthaltsqualität steigern“, sagte Architekt und Stadtplaner Horst Schönweitz. Und was ihm nach erster Bestandsanalyse aufgefallen war: Es fehle in der Innenstadt an der Sauberkeit, an einer Strukturierung und an einem Magneten, der für entsprechenden Zulauf sorge. Schönweitz weiter: „Über das Schöne hier ist ein bisschen der Grauschleier gelegt worden und den muss man weg polieren.“
Es geht jetzt um das Gesamte, um den Bereich zwischen Peter-, Graben-, Damm-, Schiefbahner-, Hülsdonk-, Dom- und Burgstraße, um den Kaiser- und Marktplatz. City-Managerin Christel Holter erinnerte daran, dass zahlreiche Flugblätter verteilt und alle Eigentümer, natürlich auch die Werbegemeinschaft, angeschrieben worden seien, sich an der Planung zu beteiligen.
So sind bis zum 8. Mai drei „Zukunfts-Werkstätten“ geplant, an denen jeder mitwirken kann (siehe Kasten). Den Rahmenplan soll dann der Planungsausschuss am 27. Juni verabschieden; danach geht es in den verschiedenen Abschnitten an die Detailplanung. Auch die Ergebnisse einer gerade zu Ende gegangenen Fragebogenaktion sollen einfließen.
„Wir wollen keine Schnellschüsse, sondern ein tragfähiges Konzept, dass diese Innenstadt nach vorne bringt“, sagte die Technische Beigeordnete. Und die Stadt wolle, da wo es geht, mit für einen vernünftigen Branchenmix sorgen.
Die Delegation der Planer stand am Donnerstag bei der Präsentation im leerstehenden Ladenlokal auf dem Markt 5. Der Standort war gut gewählt: Die Grundstücksgesellschaft hatte dieses Haus, in dem oben unter anderem Pastor Jürgen Lenzen wohnt, kürzlich gekauft und steht derzeit in Verhandlungen mit einem Interessierten, der dort ein Café einrichten möchte. Und Stadtplaner Host Schönweitz appellierte an alle, sich aktiv an einer besseren Attraktivität zu beteiligen: „Wir brauchen jetzt so etwas wie eine Aufbruchstimmung.“