Nici I. gewinnt Tauziehen um den Schlüssel
Tönisvorsts Bürgermeister Thomas Goßen wehrte sich beim Sturm auf das Rathaus nur kurz.
St. Tönis. Als kurz nach 18 Uhr das St. Töniser Prinzenpaar Christian I. und Nici I. sowie Kinderprinzessin Kim I. — Prinz Kevin II. ist erkrankt und konnte gestern nicht mitfeiern — mit den Garden in einem langen Zug ins Zelt an der Willicher Straße einzogen, war die Stimmung im gut gefüllten Zelt bereits bestens. Auch Bürgermeister Thomas Goßen war vor Ort.
Prinz Christian I. genoss sichtlich die gute Stimmung, gestand aber seiner Nici ein, an Altweiber als Mann zurückzustecken und ihr an dem Tag das Kommando und das Mikrofon zu überlassen. Kinderprinzessin Kim I. packte den Bürgermeister, der sich noch vornehm zurückgehalten hatte, am Ärmel und zog ihn mit zur Mitte, wo sich das Prinzenpaar und die Garden versammelt hatten. Ein Lied der Garde und ein Tanz der Minigarde der KG Nachtfalter konnte den Bürgermeister noch nicht erweichen, die Schlüssel herauszugeben. Thomas Goßen stellte die Bedingung, der Prinz solle am Sonntag für ein besseres Wetter sorgen. Prinz Christian will alle Wolken mit viel Musik wegpusten.
Die Karnevalisten waren klar in der Überzahl, der Bürgermeister ganz alleine. Darauf meinte Thomas Goßen, das sei wirklich karnevalistischer Mut. Doch die Schlüssel waren immer noch in seiner Hand. Den Widerstand brach dann doch der Tanz der kleinen Garde der Jugendkarnevalsgesellschaft Rot-Weiß St. Tönis. Beide Prinzessinnen zogen die Rathaus-Schlüssel an sich. Nach dem Schlachtruf „Die Narren haben die Regentschaft übernommen“ waren die Besucher im Zelt nicht mehr zu halten.
Mit den Rufen „Tönisvorst Klappertüüt“ und „Vorst Helau“ wurden anschließend auch die Garde und Besucher aus Vorst miteinbezogen. Prinzessin Nici sagte zum Schluss zu Thomas Goßen: „Bis Aschermittwoch ist jetzt Feierabend. Dann müssen Sie es wieder machen.“ hb