Osterbrote, Kränze und Hasenpfötchen im Test
Die Niederrheinische Bäcker-Innung hat im St. Töniser Rathaus Dutzende verschiedene Produkte geprüft.
Tönisvorst. „Hmm, das ist aber lecker“ — die Passantin ist Rudolf Weißert ins Foyer des St. Töniser Rathauses gefolgt und probiert vom Ostergebäck. Weißert, Obermeister der Niederrheinischen Bäcker-Innung Krefeld-Viersen-Neuss, gibt bei der öffentlichen Prüfung Erläuterungen zu den zahlreichen Produkten, die in Vorbereitung auf das Osterfest in den Backstuben der Innungsfachbetriebe in der Region hergestellt werden.
In weniger als drei Wochen ist Ostern, und in den Backstuben der Innungsfachbetriebe laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Wie gut die Ostergebäcke der Bäckermeister in der Region sind, ließ die Niederrheinische Bäcker-Innung testen.
Nach und nach bringen die Bäckermeister ihre Waren ins Rathaus und stellen sie vor Karl-Ernst Schmalz ab. Der ist Qualitätsprüfer im Auftrag des Deutschen Brotinstituts und hat an diesem Vormittag alle Hände voll zu tun. Vor ihm liegen verschiedene Varianten von Osterkränzen, daneben Osterzöpfe, Osterbrote, Osterlämmer, Frühlingsplätzchen, Hasenpfötchen und Osterknoten.
Schmalz testet alle Produkte, die Gebäcke sind anonymisiert. Zwischendurch ein Schluck vom schwarzen Tee, damit die Geschmacksnerven wieder neutralisiert werden. „Über 40 verschiedene Produkte lassen die Betriebe freiwillig testen“, berichtet Obermeister Weißert. Auch sein Bruder Holger, ebenfalls Krefelder Bäckermeister und Vorstandsmitglied der Innung, ist dabei, ebenso Heinrich Poeth aus St. Hubert und Erich Lehnen aus Brüggen sowie Kollegen aus dem Rhein-Kreis Neuss.
Drei Stunden dauert die Qualitätsprüfung an diesem Tag. Tester Schmalz erläutert: „Ich prüfe alles sensorisch Wahrnehmbare, auch die Form, ich fühle, schmecke und rieche. Der Geschmack ist das Hauptkriterium. Nur wenn alles stimmt, gibt es 100 Punkte und die Note sehr gut.“ 30 Mal kann Karl-Ernst Schmalz die Höchstnote vergeben, weitere elf Produkte bewertet er mit gut. Die erfolgreichen Betriebe erhalten eine Urkunde.
Schließlich kommt Bürgermeister Thomas Goßen ins Foyer. Ihm überreichen Obermeister Weißert, die Vorstandskollegen und Marc Peters, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, einen Bürgermeisterkranz nach einem alten Rezept. Rudolf Weißert hat ihn selbst gebacken, in der Mitte ist ein grüner Apfel geformt — passend zur Apfelstadt.
Die Passanten, die die Prüfung interessiert verfolgen, sind ein bisschen neidisch. Aber nur ein bisschen, denn sie können von allen anderen Gebäcken probieren. Das ist ausdrücklich erwünscht. Red